Syrien: Militärschlag unausweichlich?

Die UNO-Experten haben ihre Untersuchungen in Syrien abgeschlossen und das Land wie angekündigt verlassen. Bis konkrete Ergebnisse vorliegen, könnten aber noch Wochen vergehen. Für die USA ist die Faktenlage allerdings eindeutig: Sie berufen sich auf Geheimdienstberichte mit Beweisen für einen Giftgasangriff des Assad-Regimes. Für Präsident Obama gibt es nun kaum mehr einen Weg zurück. Ein Militärschlag scheint sicher.

Mittagsjournal, 31.8.2013

Langwierige Untersuchungen

Nach dem Abschluss ihrer Untersuchungen in Syrien haben die UNO-Chemiewaffenexperten Damaskus verlassen. die Inspektoren kamen Samstag früh auf dem Internationalen Flughafen in Beirut an. Das Ergebnis des UNO-Berichts gilt als ausschlaggebend für das weitere Vorgehen der internationalen Gemeinschaft. UNO-Diplomaten rechnen damit, dass die Auswertung der Untersuchungen bis zu zwei Wochen dauern könnte. Die UNO-Experten sollten ihrem Mandat zufolge lediglich herausfinden, ob Chemiewaffen eingesetzt wurden, nicht aber, durch wen. Das hob auch US-Außenminister John Kerry hervor.

USA zu Intervention entschlossen

Allerdings gilt bereits jetzt ein Militärschlag als immer wahrscheinlicher. Die USA steuern immer stärker auf einen Angriff gegen die syrische Führung zu. Washington sieht es nach jüngsten Geheimdienstinformationen als erwiesen an, dass die Streitkräfte von Präsident Assad in der vergangenen Woche Giftgas eingesetzt haben. US-Außenminister John Kerry sprach von 1.429 Toten, darunter mindestens 426 Kinder, durch den mutmaßlichen Angriff mit Chemiewaffen. In dem Bericht der US-Geheimdienste wird die Annahme, die Attacke sei von gegen Assad kämpfenden Rebellen verübt worden, als "höchst unwahrscheinlich" bezeichnet. US-Präsident Barack Obama sagte, er erwäge eine "begrenzte" Militäraktion ohne Bodentruppen. Die US-Marine verlegte mittlerweile ein sechstes Kriegsschiff ins östliche Mittelmeer.

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