Syrien: Paris präsentiert Giftgas-Beweise

In Paris hat die Regierung am Abend einen Geheimdienstbericht veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass das syrische Assad-Regime für den Giftgaseinsatz verantwortlich sein soll. Assad droht Frankreich in einem Interview mit der Tageszeitung "Le Figaro" im Fall eines Militärschlags mit Konsequenzen.

Morgenjournal, 3.9.2013

"Massiv und koordiniert"

Das neunseitige Papier soll auf Erkenntnissen französischer Geheimdienste basieren. Die französische Regierung will damit nicht nur den Besitz von chemischen Waffen in Syrien beweisen, sondern auch deren Einsatz und Urheberschaft. Aus französischen Regierungskreisen verlautete, die Geheimdienste des Landes seien sicher, dass Streitkräfte des syrischen Machthabers Bashar al-Assad den "massiven und koordinierten" Giftgasanschlag am 21. August verübt hätten. Satellitenbilder zeigten, dass die Anschläge aus von Regierung kontrollierten Gebieten heraus geführt worden seien und auf Rebellen gezielt hätten. Assads Armee habe seitdem die Gebiete bombardiert, um Beweise zu vernichten.

Schlag ohne Parlamentsbeschluss

US-Präsident Barack Obama will vor einem möglichen Militärschlag gegen die Regierung in Damaskus in Reaktion auf den C-Waffen-Einsatz den Kongress befragen. In Frankreich wollen die regierenden Sozialisten dagegen eine parlamentarische Abstimmung über Syrien unterbinden. Elisabeth Guigou, Vorsitzende des parlamentarischen Komitees des Außenministeriums und Partei-Mitglied der Sozialisten, sagte im Radio, dass ein Votum politisch keinen Sinn ergebe. Präsident Francois Hollande ist der Oberbefehlshaber und kann einen Angriff ohne vorherige Abstimmung im Parlament anordnen. Rund zwei Drittel der Franzosen sind laut einer Umfrage gegen einen Militärschlag. (Text: APA, Red.)

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