Lufthansa kündigt Pensionsverträge

Teurer Treibstoff, harte Konkurrenz - der AUA-Mutterkonzern Lufthansa muss seit Jahren sparen und Kosten reduzieren. Jetzt geht sie einen weiteren großen Kosten-Brocken an: die betrieblichen Zusatzpensionen.

Mittagsjournal, 3.9.2013

5 Mrd. Euro Rückstellungen

Langjährige Flugbegleiter können bisher mit einer Firmen-Pension von bis zu 1.000 Euro rechnen, Flugkapitäne sogar mit gut 4.000 Euro im Monat - zusätzlich zur staatlichen Pension. Die Fluglinie kostet das Milliarden Euro, sagt Analyst Jochen Rothenbacher: "Allein in der Bilanz stehen fünf Milliarden Pensionsrückstellungen." Die Zinsen sind derzeit so niedrig, dass die Lufthansa-Pensionskasse nicht genug Ertrag erwirtschaftet, um die Pensionszusagen zu bezahlen. In älteren Pensionsverträgen werden zwischen sechs und sieben Prozent zugesagt. Die Differenz zwischen dem, was erwirtschaftet wird, und dem, was zugesagt worden ist, muss die Lufthansa bezahlen. Im Vorjahr waren das rund 260 Millionen Euro.

Künftig ergebnisabhängig

Die Lufthansa will jetzt den entsprechenden Tarifvertrag kündigen. Künftig sollen die rund 60.000 Mitarbeiter weniger Betriebspension bekommen, wenn weniger erwirtschaftet wird. Die Gewerkschaft muss dem zustimmen, legt sich derzeit aber quer. Noch soll es aber keine Streiks geben, zuerst wolle man rechnen, heißt es. Für Österreich habe das keinen Vorbild-Charakter, versicherte AUA-Chef Jaan Albrecht heute im Ö1-Morgenjournal.