Weltklimabericht: Warnungen verschärft

259 Autoren haben für den Weltklimabericht die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels untersucht und ausgearbeitet, wie sich Temperaturen, Ozeane und Gletscher auf der Welt verändern könnten und wie der Mensch den Klimawandel beeinflusst. Ihr Schluss: Die Erwärmung nimmt zu, und der Mensch ist schuld daran.

Eisbären

(c) Bäsemann, dpa

Mittagsjournal, 27.9.2013

Meeresspiegel steigt stärker

Der Weltklimarat IPCC warnt in seinem neuen Sachstandsbericht vor einem um gut ein Drittel höheren Anstieg der Meeresspiegel als bisher prognostiziert. Die Meeresspiegel drohen bis zum Jahr 2100 - je nach Szenario - um 26 bis 82 Zentimeter zu steigen, heißt es in der Zusammenfassung des ersten Teils des Berichts, die am Freitag in Stockholm verabschiedet wurde. In seinem vierten Sachstandsbericht von 2007 hatte der IPCC noch Anstiege zwischen von 18 bis 59 Zentimetern vorhergesagt. Durch den höheren Meeresspiegel könnten Inseln und flache Küstengebiete dauerhaft überflutet werden.

Temperaturzunahme höher

Die Weltgemeinschaft droht laut den Befunden des IPCC außerdem ihr Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad deutlich zu verfehlen. Die Durchschnittstemperaturen würden je nach Szenario bis zum Jahr 2100 um einen Wert zwischen 0,3 und 4,8 Grad steigen. Dabei muss jeweils noch berücksichtigt werden, dass die Durchschnittstemperatur im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter bereits um etwa 0,8 Grad angestiegen ist.

Bei einem Temperaturanstieg um mehr als zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter fürchten Wissenschafter kaum beherrschbare Umweltfolgen. So würde etwa das Risiko für Dürren und Stürme steigen. In den Beratungen über ein neues weltweites Klimaschutzabkommen, das bis 2015 stehen soll, hatte sich die internationale Gemeinschaft daher grundsätzlich auf das Zwei-Grad-Ziel verständigt.

Menschgemacht: "extrem wahrscheinlich"

Der IPCC ist sich in seinem neuen Bericht zudem noch sicherer als in seinem vorherigen Bericht von 2007, dass der Mensch die Hauptverantwortung für die Erderwärmung trägt. Hatte das UN-Gremium die Wahrscheinlichkeit im vierten Sachstandsbericht noch mit 90 Prozent angegeben, bezeichnete er die These nun als "extrem wahrscheinlich" - ein Begriff, der eine Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent umschreibt. (Text: APA)

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