Ägypten: Anschlag auf Militär

In Ägypten dreht sich die Spirale der Gewalt weiter. Nachdem am Wochenende bei Ausschreitungen 53 Menschen getötet worden sind, hat es heute Anschläge auf Militär und Polizei gegeben. Dabei starben mindestens 10 Menschen.

Krawalle in den Straßen Ägyptens

(c) EPA, ELSHAMY

Abendjournal, 7.10.2013

Bombenanschlag auf Sicherheitsdirektion

Zwei Attacken folgten kurz aufeinander. Zuerst explodierte eine Bombe auf dem Gelände der Sicherheitsdirektion in der Stadt Al-Tor im Süden der Halbinsel Sinai. Vermutlich wurde der Sprengsatz, der auf einem Auto montiert war, ferngezündet. Wie das Fahrzeug in die Nähe der Sicherheitsdirektion kam, wird noch untersucht. In dem Gebäude fand eine Sitzung von Offizieren statt, als die Bombe explodierte. Mindestens fünf Menschen sollen getötet worden sein, mehr als 50 wurden verletzt.

Schießerei fordert mindestens sechs Tote

Wenig später wurde in der Stadt Ismailija eine Militärpatrouille von einem vorbeifahrenden Auto aus beschossen. Die vermummten Täter sollen dabei sechs Soldaten getötet haben, bei der Schießerei wurden angeblich mehr als 35 Personen verletzt.

In beiden Fällen ist unklar, wer hinter den Attentaten steht. Ebenfalls unbekannt ist, wer heute zwei Granaten auf das Gebäude der staatlichen TV-Satelliten-Station in Kairo abgefeuert hat. Es entstand zwar nur geringer Sachschaden, zeigt aber, dass die Attentäter auch im Herzen der Hauptstadt zuschlagen können. Die jüngste Welle der Gewalt ist ein Rückschlag für die vom Militär gestützte Regierung, die die Wirtschaft wieder in Schwung bringen will - vor allem den für Ägypten wichtigen Tourismus.