Streit um AUA-Flugbegleiter
Bei den Austrian Airlines (AUA) gibt es einen neuen Konflikt zwischen Betriebsrat und Management. Die Lufthansa-Tochter will im kommenden Jahr 230 neue Flugbegleiter aufnehmen. Einige davon will die AUA in Asien rekrutieren und nach den dort üblichen Bedingungen entlohnen. Das empört die Belegschaftsvertreter des Bordpersonals.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 21.102013
Betriebsrat sieht Lohndumping
Für den Betriebsrat ist es Lohndumping, für das AUA-Management ein besseres Kundenservice. 80 der 230 neuen Flugbegleiter will die AUA in Asien aufnehmen und in Bangkok, Neu Delhi und Peking stationieren. Der Vorteil sei laut AUA, dass diese Mitarbeiter in der jeweiligen Landesprache mit den Passagieren sprechen könnten. Das werde zunehmend branchenüblich, sagte AUA-Sprecher Peter Thier. "Weil der Chinese eben gern chinesisch angesprochen werden will, so wie der Deutsche gern deutsch angesprochen werden will", betonte Thier.
Dieses Argument lässt AUA-Bordbetriebsrat Karl Minhard nicht gelten. Nur zwei Prozent der Passagiere von und nach Bangkok seien Thailänder. Der AUA gehe es allein darum billigeres Personal anzustellen, so Minhard. "Das ist eindeutiges Lohndumping, und dagegen verwehren wir uns", so Minhard.
Treffen zum Thema geplant
Am Donnerstag wollen sich Betriebsrat und Management zu dem Thema zusammensetzen. Parallel dazu laufen die Kollektivvertragsverhandlungen bei der AUA weiter - hier ist aber erst frühestens nächstes Jahr eine Einigung in Sicht.