Nemsic: "Breitbandförderung durch Auktionserlös"

Bei der Auktion von Mobilfunkfrequenzen am Montag konnte der Bund viermal so viel erlösen wie das gesetzliche Mindestgebot, nämlich 2,014 Milliarden Euro. Die Branche spricht von einem Desaster. Der ehemalige Vorstandschef der Telekom Austria, Boris Nemsic, sieht dagegen eine Investition in die Zukunft. Allerdings sollten auch 50 Prozent vom erzielten Erlös und nicht vom Nennpreis in die digitale Zukunft gesteckt werden, fordert er im Ö1-Interview.

Mittagsjournal, 22.10.2013

Der Manager und ehemalige Telekom-Austria-Vorstandschef Boris Nemsic im Gespräch mit Andrea Maiwald.

"Festnetz nicht über Marktmechanismen"

"Es wäre absolut fair, 50 Prozent vom erzielten Erlös in die Breitbandförderung zu stecken", sagte Nemsic im Ö1-Mittagsjournal. Österreich sei insbesondere beim Festnetz weit hinten in Europa. "Über Marktmechanismen wird das Festnetz sicher nicht gebaut", betonte Nemsic.


Die Breitbandversorgung müsse gut sein, denn Österreich sei ein hochentwickeltes Land. "Es geht ja nicht, dass Länder wie unter anderem Russland, eine bessere Breitbandversorgung haben", so Nemsic. Es gebe eine klare Verbindung zwischen der Breitbandversorgung und der Qualität von Ausbildung, Industrie und der ganzen Wirtschaft. "Deswegen muss man den Ausbau forcieren", fordert Nemsic.

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