Stronach deutet Rückzug aus Politik an

Zurück aus Kanada hofft Frank Stronach immer noch darauf, dass Monika Lindner doch auf ihr Nationalratsmandat verzichten wird. Die denkt aber nicht daran, das hat sie in der ZIB2 am Dienstagabend klar gemacht. Zuvor hat Frank Stronach im ORF-Magazin "Report" seinen Rückzug aus der aktiven Politik angedeutet. Wann das genau sein wird, wer ihm nachfolgen und ob er darüber alleine entscheiden wird, das lässt der Milliardär offen.

Morgenjournal, 23.10.2013

"Ich möchte noch ein bisschen leben"

Nach der Wahl ist wie vor der Wahl, das gilt für Stronach ganz besonders. Die Werte, wichtig seien die Werte, betonte Stronach auch jetzt immer wieder. Etwa bei der Frage, ob und wann er sich aus der Politik zurückziehen wird. "Früher oder später", sagte Stronach. "Ich habe ein gewisses Alter und möchte noch ein bisschen leben." Ein Rückzug könnte in einem halben Jahr bis eineinhalb Jahren passieren. "Auf alle Fälle will ich nicht Jahre dabei sein", betonte Stronach.

Wer ihm an der Parteispitze nachfolgen soll, lässt Stronach offen, legt sich dabei auch nicht auf seine Statthalterin Kathrin Nachbaur fest. Er will auch nicht sagen, ob er über seine Nachfolge allein bestimmen wird, oder ob darüber wie in anderen Parteien abgestimmt werden soll.

Anzeige gegen Lindner möglich

Parteiinterne Demokratie, wie von Stronachs Landesräten gefordert, ist also alles andere als eine ausgemachte Sache und auch das Köpferollen in den Ländern könnte weitergehen. Stronach schließt weitere Personalrochaden nicht aus. "Wir müssen mal feststellen, wer die Werte mit teilen will", so Stronach.

Stronach bleibt dabei, die Landesorganisationen seiner Parteien müssen das an sie geliehene Geld zurückzahlen. In Niederösterreich geht es dabei rund um 3,5 Millionen Euro, in Kärntner um eine Million. Stronach bekräftigte auch die Hoffnung seiner Partei, dass Lindner doch noch auf ihr Nationalratsmandat verzichten und einem seiner Leute Platz machen wird. Andernfalls schließt er aber nicht aus, die Ex-ORF-Chefin wegen Täuschung anzuzeigen. Wenn sich die Mehrheit dafür entscheide, hätte er kein Problem damit, betonte Stronach.

Lindner beharrt auf Mandat

Davon unbeeindruckt beharrte Lindner in der ZIB2 darauf, als wilde Abgeordnete in den Nationalrat einziehen zu wollen. "Ich habe das vor", betonte sie. Dass sie schon vor der Wahl das Team Stronach verlassen und angekündigt hat, das Mandat nicht abzunehmen, lässt Lindner nicht gelten. "Die Wähler des Team Stronach haben gesehen, dass ich auf der Liste stehe", so Lindner. Es habe für sie sogar mehr als einhundert Vorzugsstimmen gegeben.

Dass das nicht einmal 0,5 Prozent aller Stimmen für das Team Stronach waren, das erwähnt Lindner freilich nicht.