SPÖ: Schieder neuer Klubchef

Der SPÖ-Parlamentsklub hat am Nachmittag Finanzstaatssekretär Andreas Schieder zum neuen Klubobmann gewählt. Er erhielt 87,8 Prozent der Abgeordnetenstimmen. Schieder folgt Josef Cap nach, der nach 12 Jahren an der Klubspitze diesen Posten abgibt und künftig einer der Stellvertreter Schieders sein wird.

Abendjournal, 29.10.2013

Faymann will mehr Diskussionen

SPÖ-Chef Werner Faymann begründete seine Präferenz für Andreas Schieder in der Position des Klubobmanns mit dessen wirtschafts- und auch außenpolitischer Erfahrung begründet. Nur weil nun ein Generationenwechsel stattfinde, müsse man die Vergangenheit nicht schlecht reden, wollte der Kanzler auch dem abgelösten Klubchef Josef Cap nichts schlechtes nachsagen.

Interessant ist, dass Faymann, wie er selbst in einer Pressekonferenz nach der Klubsitzung bekundete, von Schieder erwartet, dass es zu mehr inhaltlichen Diskussionen im Klub kommt. Die Abgeordneten sollten bei der Entscheidungsfindung eine wichtigere Rolle spielen. Ein Klubzwang sei nicht zeitgemäß.

Auch in der Opposition

Mit an der Spitze des Klubs soll Schieder auch bleiben, sollte die SPÖ in die Oppositionsbänke verbannt werden. Faymann verwies bei einer entsprechenden Frage darauf, dass es in der Vergangenheit in der SPÖ üblich gewesen sei, in solch einem Fall den Parteivorsitzenden zum Klubobmann zu machen und dem bisherigen Fraktionsvorsitzenden die Rolle des geschäftsführenden Klubchefs zu übergeben.

Ob die Kür Schieders auch das Ende des Finanzstaatssekretariats bedeutet, wollte Faymann noch nicht einschätzen. Der Kanzler verwies darauf, dass man sich ja geeinigt habe, pro Partei einen Posten in der Regierung zu streichen. Ob dies nun ein Ministeramt oder ein Staatssekretariat sei, werde man sehen. Diese Frage werde erst am Schluss der Regierungsverhandlungen geklärt.

Schieder selbst sprach von einem "sehr schönen Tag", da er ins Hohe Haus zurückkehren werde. Dass sein Vorgänger Cap weiter im Parlament vertreten ist, begrüßte der neue Klubchef ausdrücklich. Schieder will auch dessen Rat einholen. Laut Faymann wird sich Cap übrigens künftig auch als Leiter der Zukunftsakademie im Renner-Institut um den politischen Nachwuchs in der SPÖ kümmern. (Text: APA, Red.)