Syrische C-Waffen unter Verschluss

Das Chemiewaffenarsenal Syriens ist unter Verschluss, die Produktionsanlagen sind zerstört. Laut der Organisation für ein Chemiewaffenverbot (OPCW) mit Sitz in Den Haag sind gerade noch rechtzeitig vor dem morgigen Ablauf der UNO-Frist die letzten Produktionsanlagen für C-Waffen unbrauchbar gemacht worden.

UN-Fahrzeuge

(c) STR, EPA

Abendjournal, 31.10.2013

Lager und Waffen versiegelt

Erfolg trotz gefährlichster Arbeitsbedingungen und massiven Zeitdrucks: Eintausend Tonnen Chemikalien haben die C-Waffenexperten in Syrien sichergestellt, 290 Tonnen Chemiewaffen und 1.230 Stück Munition, die mit Chemikalien hätten bestückt werden können.

Alle Chemikalien-Lager und alle Chemie-Waffen sind versiegelt - mit Siegeln, die nicht gebrochen werden können", heißt es aus der Zentrale der Organisation für ein Chemie-Waffenverbot in Den Haag.21 von 23 Produktions-stätten sind zerstört bestätigt Jerry Smith der OPCW Einsatzleiter in Syrien im BBC Interview: "Wir haben die Zerstörung persönlich überwacht. Sie können jetzt keine weiteren Chemiewaffen mehr produzieren."

Zwei Produktionsstätten befinden sich in umkämpftem Gebiet. Inspektionen dort wären zu gefährlich gewesen, so Smith weiter. Allerdings seien die Produktionsmittel in andere Anlagen gebracht worden, die man kontrolliert habe. In einem nächsten Schritt sollen die gesamten C-Waffenbestände Syriens vernichtet werden - bis spätestens kommenden Sommer.

Großer Druck

Geregelt ist die Vernichtung des syrischen Chemiewaffenarsenals in einer UNO Resolution, die erst nach einer Last-minute-Einigung Russlands und der USA zu Stande gekommen ist - als Reaktion auf einen Giftgasangriff in einem Vorort von Damaskus Ende August. Ein Angriff, für den die USA das Assad Regime verantwortlich machen und bei dem laut Angaben der syrischen Opposition 1.300 Menschen getötet worden sind. Der massive Zeitdruck und die Sicherheitslage Im Bürgerkriegsland erschweren die Arbeit der Chemiewaffenexperten in Syrien. Gefragt, wie sie diesem Druck standhalten würden sagt OPCW Einsatzleiter Jerry Smith nur: "Das ist nichts im Vergleich zu dem Druck, dem wir ausgesetzt sind, wenn wir uns vorbereiten, in die Nähe von Chemiewaffen zu gehen."

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