Erster Ministerrat in lockerer Stimmung

Die Bundesregierung hat ihre erste Ministerratssitzung hinter sich. Zur Sitzung waren nur Fotografen und Kameraleute zugelassen. Kurze Stellungnahmen gab es nur auf dem Weg vom Bundespräsidenten ins Kanzleramt.

Mittagsjournal, 16.12.2013

Die Farben Herz-Jesu

Auf dem kurzen Weg von der Hofburg ins Bundeskanzleramt wurde die Regierung von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) angeführt, der sich "wirklich freut" nun sein zweites Kabinett anzuführen. Empfangen wurden die Regierungsmitglieder am Ballhausplatz musikalisch von der Schützenkompanie Brandenberg aus Tirol, der Heimatgemeinde von Agrarminister Andrä Rupprechter (ÖVP). Rupprechter, der bereits bei der Angelobung mit einem religiösen Zusatz zur Gelöbnisformel für Aufmerksamkeit gesorgt hatte, erklärte vor der Schützenkompanie und seinen Begleitern: "Das Motto ist Rot-schwarz-grün, das sind die Herz-Jesu-Farben. Wenn jemand ein Problem damit hat, soll er sich damit auseinandersetzen."

Weniger ausgelassen waren zwei andere Neulinge: Justizminister Wolfgang Brandstetter und ÖVP-Staatssekretär im Finanzministerium Jochen Danninger, mit einem "sehr ungewohnten Gefühl" und "Herzklopfen".

Kurz "weltoffen"

Der neue Außenminister, Sebastian Kurz (ÖVP), betonte, er werde sich in seiner neuen Aufgabe "bemühen, meine Fähigkeiten einzubringen", zudem gebe es im Haus viel Expertise. Dies könne er mit seinem "frischen" Zugang verbinden, so Kurz vor Journalisten. Darüber, dass er die Integrationsagenden aus dem Staatssekretariat mitnehmen konnte, zeigte er sich erfreut, handle es sich doch beim Außenministerium um ein "weltoffenes" Ressort: "Ich glaube, dass das gut zusammenpasst." Als neuer Minister wolle er nun "eigenständig" Schwerpunkte setzen, es gehe nicht darum, etwas "besser" als sein Vorgänger, Parteichef Michael Spindelegger, zu machen.

Alois Stöger (SPÖ), weiterhin Gesundheitsminister, zeigte keine Genugtuung ob seiner Wiederbestellung, antwortete er auf eine entsprechende Journalistenfrage. Es solle lediglich etwas weitergehen im Gesundheitssystem, so Stöger.

Die neue SPÖ-Finanzstaatssekretärin Sonja Steßl wollte sich inhaltlich noch nicht äußern, da zunächst die Kompetenzen im Finanzministerium aufgeteilt werden, meinte sie. Sophie Karmasin, die neue Familienministerin, sprach gegenüber Journalisten von einer "Herausforderung" und erklärte sie wolle "etwas weiterbringen". (Text: Red., APA)