Ex-Minister: Die Regierung von unten

Maria Fekter, Karlheinz Töchterle, Nikolaus Berlakovich, Beatrix Karl - vier ÖVP-Minister, die nicht mehr in der Regierung sitzen und das Geschehen nun von den Abgeordnetenbänken aus verfolgen. Für sie beginnt ein neues (Arbeits-)Leben.

Mittagsjournal, 17.12.2013

Regional statt Agrar

Zweite Reihe, ÖVP-Klub: Dort hat heute Nikolaus Berlakovich Platz genommen - und nicht mehr auf der Regierungsbank. Der Ex-Landwirtschaftsminister versucht es nüchtern und sachlich zu sehen: Ihm sei der Parlamentarismus nicht fremd, schließlich sei er Klubchef im burgenländischen Landtag gewesen. Er werde sich auf jeden Fall mit großem Engagement einbringen." Er wolle sich vor allem für Regional- und Volksgruppenpolitik einsetzen. Berlakovich ist der neue Volksgruppensprecher der ÖVP im Parlament, gestern hat er das Amt des Agrarministers nach fünf Jahren an den Tiroler Andrä Rupprechter übergeben - nicht ohne Wehmut: "Ich hätte gern weitergemacht, aber die Entscheidung ist gefallen." Er werde sich nun im Parlament besonders für "seine" Region, das Südburgenland, einsetzen.

Töchterle: Weiter für die Wissenschaft

Ebenfalls in den Reihen der Abgeordneten sitzt nun der bisherige Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle. Dass sein Ressort ins Wirtschaftsministerium eingegliedert worden ist und er nicht mehr Minister ist, trifft ihn hart. Fürs Parlament hat der Wissenschaftler dennoch viel vor, zum Beispiel beim Geld für die Universitäten: Denn die Fortsetzung der Studienplatzfinanzierung sei "ziemlich dringend", stark nachgefragte Fächer bräuchten mehr Betreuung, außerdem brauche es Obergrenzen, die die Unis einziehen könnten.

Fekter, Karl: Kein Kommentar

Maria Fekter, Ex-Finanzministerin, wollte uns zu ihrer neuen Rolle als Mandatarin nichts sagen. In ihrer heutigen Rede im Plenum verteidigt sie den Budgetpfad. Neben Fekter ebenfalls einfache Abgeordnete ist jetzt die frühere Justizministerin Beatrix Karl, auch sie wollte heute nicht mit uns sprechen.

Kombi-Ressort: Gehrer sieht "Chancen"

Anders die frühere Bildungsministerin Elisabeth Gehrer: Sie hat am Vormittag in den Besucherrängen des Nationalrats Platz genommen. Gehrer hat selbst einst ein gemeinsames Ministerium für Unterricht und Wissenschaft geführt. Dass die Wissenschaft nun zum Wirtschaftsressort gehört, sei auch eine Chance, sagt sie: etwa mit Blick auf mehr Budget, das es für die Forschung geben sollte.