Staatssekretär Danninger: "Heuler" im Programm
Der neue Finanzstaatssekretär und Vertraute von ÖVP-Chef Spindelegger, Jochen Danninger, versteht die Kritik am Regierungsprogramm nicht. Schließlich seien auch "große Heuler" dabei, zum Beispiel die Ziele, das Pensionsantrittsalter anzuheben und das Schuldenmachen zu beenden, sagt Danninger im Ö1 Interview.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 18.12.2013
Jochen Danninger, ÖVP-Staatssekretär im Finanzministerium, im Gespräch mit Klaus Webhofer
Maßgeblich in Koalitionsverhandlungen
Jochen Danninger (38) ist der neue ÖVP-Staatssekretär im Finanzministerium. Nach Stationen im Büro des damaligen Nationalratspräsidenten Andreas Khol und im ÖVP-Parlamentsklub, ist der CV-ler Danninger seit einigen Jahren an der Seite und stets ein paar Schritte hinter Michael Spindelegger zu sehen. Zuletzt agierte Danniniger als sein Kabinettschef, der maßgeblich die Koalitionsverhandlungen führte.
"Viel Arbeit" im Finanzministerium
Sich selbst charakterisiert Danninger im Ö1-Interview als "ruhigen, sachlichen Arbeiter, dem es eher um die Lösung geht als um den Konflikt". Als Strippenzieher im Hintergrund will er sich nicht sehen. Den Vorhalt, dass es nun im Finanzministerium neben dem schwarzen Finanzminister Michael Spindelegger und der roten Staatssekretärin (Sonja Steßl) als Aufpasserin nun mit ihm einen Aufpasser der Aufpasserin gebe, quittiert Danninger mit dem Argument, dass es im Finanzministerium eben viel Arbeit gebe. Außerdem sei er zusätzlich "als Regierungskoordinator eingeteilt". Und Spindelegger sei zusätzlich noch Vizekanzler.
Eine Steuerreform noch in dieser Legislaturperiode? Danninger dazu: "Natürlich" sei die Entlastung der Bürger ein Ziel, aber zuerst müsse man den Staatshaushalt in Ordnung bringen. Wenn man einen Spielraum geschaffen habe, dann werde die Steuerreform kommen, "mit einem besonderen Schwerpunkt auf den Familien".
"Abschauen" von Fekter
Den Job des Regierungskoordinators hat Danninger von Spindeleggers Vorgängerin im Finanzministerium, Maria Fekter, übernommen. Auf Fekter hält er große Stücke: "Die Maria Fekter, von der kann man so viel lernen. Sie ist eine hervorragende Politikerin." Er hoffe, er habe sich von ihr etwas abschauen können und dass er den Job nur halb so gut erfülle, wie sie das getan habe. Zum parteiinternen Umgang mit Fekter meint er nur, jeder habe seine Zeit. Zu seinem SPÖ-Gegenüber Ostermayer habe er ein "sehr gutes Vertrauensverhältnis".