Karmasin: "Großer Wurf" für Familien
Bei der Regierungsklausur will die Koalition unter anderem die Erhöhung der Familienbeihilfe fixieren. In welcher Form ist noch offen - eine einmalige größere Anhebung oder regelmäßige, kleinere Schritte. ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin würde das Modell der Wertsicherung bevorzugen, obwohl davon sozial schwächere Familien weniger profitieren.
8. April 2017, 21:58
(c) Georg Hochmuth, APA
Morgenjournal, 14.1.2014
Familienministerin Sophie Karmasin im Gespräch mit Andrea Maiwald
"Große Hilfe"
Nach zehn Jahren soll die Familienbeihilfe nun doch erhöht werden - für viele armutsgefährdete Familien wäre eine deutliche Aufstockung schon dringend nötig. Doch bei den möglichen Modellen der Erhöhung würde Karmasin die Valorisierung - alle zwei Jahre bis 2018 - bevorzugen, "weil sich die Familien dann auf etwas verlassen können und die Erhöhung stetig festgeschrieben ist und nicht alle zwei Jahre verhandelt werden muss." Diese Wertsicherung der Familienbeihilfe sei eine große Hilfe, man investiere in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde Euro in diesen Bereich, das sei ein gewaltiger Betrag, während es anderswo Kürzungen gebe, so Karmasin im Ö1-Interview: "Das ist in dieser budgetären Situation ein großer Wurf."
Kamasin rechtfertigt auch, dass es bei der Familienbeihilfe keine soziale Staffelung gibt: Jedes Kind werde gleich bewertet. "Das Modell ist in den Fünfzigerjahren so eingeführt worden, und wir sollten es auch so belassen." Und Mehrkindfamilien würden ohnehin besser bedacht.
Familienministerin Karmasin sieht es als ihre Aufgabe, das Thema Familie und die Bedeutung für Österreich in die Aufmerksamkeit zu rücken. Sie gibt sich auch überzeugt, dass es ohne ein eigenständiges Familienministerium die Erhöhung der Familienbeihilfe in diesem Ausmaß nicht geben würde.
"Zukunftsthemen" für ÖVP
Aus der ÖVP-internen Diskussion der letzten Tage will sich die ehemalige Meinungsforscherin Karmasin heraushalten. Diese Diskussion sei "glücklicherweise jetzt einmal abgeschlossen". Die ÖVP müsse sich jetzt auf Zukunftsthemen konzentrieren, die jenseits von Gesamtschule und Vermögenssteuern liegen. Im Übrigen sei sie "parteifrei, kein ÖVP-Mitglied und eigentlich auch nicht mittendrin," so Karmasin.