Ägypten: Verfassungs-Referendum beendet

In Ägypten ist heute der zweite Tag des Verfassungsreferendums über die Bühne gegangen, und das friedlich. Die Muslim-Bruderschaft, gegen die sich die neue Verfassung richtet, hatte angekündigt, das Referendum stören zu wollen. Gestern sind mehrere Menschen bei einem Bombenanschlag getötet worden. Das alles dürfte nichts daran ändern, dass eine klare Mehrheit für die neue Verfassung gestimmt haben wird.

Entscheidend für die Machthaber ist, wie viele Menschen sie motiviert hat, überhaupt zur Abstimmung zu gehen.

Abendjournal, 15.1.2014

Land soll zur Ruhe kommen

Den Gegnern der neuen Verfassung, den Anhängern der Muslim Bruderschaft, ist es heute kaum gelungen in Erscheinung zu treten denn zehntausende Polizisten und Soldaten haben die wichtigsten Punkte des Landes heute gesichert. Nur kurz haben Demonstranten eine U-Bahnstation in Kairo besetzt. Die Polizei ist aber schnell eingeschritten. Denn demonstriert werden darf so wie hier nur für die Armee und die neue Verfassung.

Und auch ins Mikrophon wagen nur jene zu sprechen die die Armee unterstützen, wie dieser Mann. Er wartet vor einem Abstimmungslokal und sagt er ist für die Verfassung und Armeechef Al Sisi. Damit das Land wieder zu Ruhe komme - und es wieder bergauf geht sagt er.

Die neue Verfassung stärkt die Bürger und Frauenrechte. Allerdings auch die Stellung des Militärs. Die Übergangsregierung erhofft sich durch eine hohe Referendumsbeteiligung eine Stärkung ihrer Position. Außerdem ist die Abstimmung ein wichtiger Stimmungstest für Armeechef Abdel Fattah al-Sisi. Der Vizeministerpräsident und Verteidigungsminister ist seit dem Sturz Mohammed Mursis Anfang Juli der starke Mann Ägyptens.
Er hat angekündigt, für die Präsidentenwahl zu kandidieren, wenn "das Volk dies will" und die Streitkräfte seine Kandidatur unterstützten.

Bei Protesten gestern sind mindestens neun Menschen getötet und rund 250 verletzt worden.