Wehrdienstreform: "Priorität trotz Spardrucks"

Vor genau einem Jahr haben es die Österreicher in einer Volksbefragung entschieden: Die Wehrpflicht bleibt. Als Folge hat die Regierung Änderungen beim Grundwehrdienst beschlossen. Aber wie soll das gehen, wenn im Heeresbetrieb Jahr um Jahr gekürzt wird? Die Wehrpflicht neu sei nicht gescheitert, in den ersten sechs Monaten sei bereits viel passiert, sagt Generalleutnant Franz Leitgeb. Trotz Spardrucks werde die Wehrdienstreform mit einer besonderen Priorität ausgestattet.

Ballon in Form eines Hubschraubers

(c) APA/GEORG HOCHMUTH

Morgenjournal, 20.1.2014

Andrea Maiwald, Generalleutnant Franz Leitgeb

"Kürzen kann man immer"

Ein Jahr nach der Volksbefragung habe sich schon sehr viel getan, sagt Generalleutnant Franz Leitgeb. Er ist im Verteidigungsministerium für die Heeresreform und die Budgetumsetzung zuständig. In der Ausbildung seien bereits die Wahlpflichtmodule erprobt worden. "Diese werden jetzt in den Regelbetrieb übergeführt."

Dass das Bundesheer bald pleite sei, dementiert Leitgeb. "Der Bundesminister hat klargestellt, dass die Reform von den Sparmaßnahmen nicht betroffen ist." Woher soll aber das Geld kommen? Man sei es schon gewohnt, mit engen Ressourcenvorgaben das Bestmögliche herauszuholen. so Leitgeb. Genau das werde man jetzt auch machen und die Wehrdienstreform mit einer besonderen Priorität ausstatten.

"Kasernen weiterverkaufen ist ein Thema, aber nicht vorrangig. Es geht zunächst einmal um Maßnahmen, die rascher greifen können und auch um langfristige Maßnahmen." Kürzen könne man immer, letztlich gehe es darum, was man von dem Instrument Bundesheer haben will. Eines sei klar: Mit weniger Geld alles gleich gut oder noch besser, werde nicht gehen.

Ziel der Systemerhalter reduzieren

Das Ziel der Regierung war und ist, die Grundausbildung abwechslungsreicher zu gestalten. Wie sich das weiterentwickelt, werde man sehen, sagt Leitgeb. Der Zivildienst sei auch ein attraktives Angebot.

Das Ziel, weniger Rekruten als Systemerhalter einzusetzen, habe man noch nicht erreicht. "Erste Reduktionen wurden vorgenommen."

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