EU: Regeln für Großbanken

Europas Banken sollen künftig ihre Geschäfte schärfer voneinander trennen - nämlich die riskanten Spekulationsgeschäfte vom Konten- und Kreditgeschäft mit den normalen Kunden. Die Bankenlandschaft soll dadurch sicherer werden. So schlägt es die Europäische Kommission vor. Kritikern geht der heute präsentierte Plan zur Beschränkung der Spekulation allerdings nicht weit genug.

Abendjournal, 29.1.2014

Reform über Jahre

Ursprünglich sind in Brüssel radikale Ideen gewälzt worden: Europas Großbanken sollten gezwungen werden das traditionelle Kreditgeschäft von riskanten Spekulationen zu trennen. Sogar von der Aufspaltung der Geldinstitute war die Rede. Der heutige Vorschlag von Binnenmarktkommissar Barnier ist von diesen weitreichenden Umbauplänen weit entfernt. Nur der sogenannte Eigenhandel der Banken, also Spekulation auf eigene Rechnung, soll verboten werden.

Die Aufpasser der Bankenaufsicht sollen zusätzliche Kompetenzen erhalten. Den 30 größten Banken der EU können sie eine Abtrennung allzu riskanter Geschäfte vorschreiben. Gehen diese Vorschläge durch, wird Europas Bankenlandschaft nur mit sanfter Hand umgebaut. Und selbst diese vorsichtige Reform wird sich über Jahre ziehen, wenn die Mitgliedsstaaten und das Europaparlament einmal Ja gesagt haben.