Lohnnebenkosten: Österreich ist Spitze

Mitarbeiter zu beschäftigen ist in Österreich teurer als in Deutschland. Diese Lohnnebenkosten - also Steuern und Sozialabgaben - sind bei uns deutlich höher, und zwar in allen Einkommens-Klassen.

Morgenjournal, 15.2.2014

Mitarbeiter zu beschäftigen ist in Österreich teurer als in Deutschland. Diese Lohnnebenkosten - also Steuern und Sozialabgaben - sind bei uns im Durchschnitt um 10 Prozent höher. Das ergibt eine Vergleichsrechnung, die die Steuerberater-Kanzlei ECOVIS gemacht hat. Die Rechnung zeigt auch: Bei Gehaltserhöhungen ist es für beide Seiten schwierig, weil der Arbeitgeber viel zahlt und der Arbeitnehmer recht wenig herausbekommt.

Zehn Prozent mehr als in Deutschland

Angenommen, es jemand verdient 2.000 Euro brutto pro Monat und will eine Gehaltserhöhung. Als Arbeitgeber rechnet David Gloser, Geschäftsführer von Ecovis Austria, so: bekommt ein Mitarbeiter 200 Euro mehr im Monat, kostet das den Dienstgeber 520 Euro und damit das 2,6-Fache.

Aber nicht nur die Gehaltserhöhung, sondern auch das normale Gehalt haben sich die Steuerberater angeschaut. Und zwar in 3 Fällen. Erstens alleinerziehend mit einem Kind und einem Bruttogehalt von 2.000 Euro, zweitens verheiratet mit 2 Kindern, alleinverdienend mit 5.000 Euro brutto und drittens jemand mit 2 Kindern und einem Jahresgehalt von 600.000 Euro, also ein Spitzenmanager oder eine Spitzenmanagerin. Der Vergleich mit Deutschland zeigt: die Unterschiede sind beim Spitzenmanager naturgemäß am größten. Bei allen dreien seien die Kosten aber im Schnitt um 10 Prozent höher als in Deutschland.

Aus den Vergleichsrechnungen ergibt sich für David Gloser eine klare Schlussfolgerung: Österreich lebe von Dienstleistungen und Industrie. Hier müsse man die Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellen und Lohnnebenkosten entlasten. Denn: Zu hohe Steuern und Abgaben auf Arbeit seien leistungsfeindlich und frustrierend.