Pussy Riot in Sotschi verhaftet

In Sotschi sind am Rande der Olympischen Spiele zwei prominente Aktivistinnen der Punkband Pussy Riot vorübergehend festgenommen worden. Nadjeschda Talakónnikowa und Maria Aljóchina, die erst vor kurzem aus zweijähriger Lagerhaft frei gekommen sind, wurden mehrere Stunden lang auf einem Polizeiposten verhört - angeblich wegen Diebstahlsverdachts.

Abendjournal, 18.2.2014

"Diebstahl"

Mitten in Sotschi habe ein Großaufgebot von Polizisten sie und Aljochina festgenommen und brutal in einen Polizeiwagen gezerrt, schrieb Tolokonnikowa im Internetbotschaftendienst Twitter. Die Polizei teilte mit, sie ermittle wegen eines Diebstahls im Hotel, in dem die beiden Frauen wohnen. Mit den Mitgliedern von Pussy Riot wurden weitere Aktivisten vorübergehend verhaftet, unter anderem ein Menschenrechtler, der Arbeitern hilft, die auf den olympischen Baustellen nicht bezahlt wurden.

Tolokonnikowa erzählt, sie und Aljochina hätten geplant, ein Protestlied aufzuführen, mit dem Namen "Putin lehrt euch, die Heimat zu lieben." Zum Zeitpunkt ihrer Festnahme habe aber keine Protestaktion stattgefunden. Kritik an den Olympischen Spielen, dem Prestigeprojekt von Präsident Putin, ist nicht erwünscht. Seit Beginn der Spiele wurde in Sotschi keine einzige regierungskritische Demonstration genehmigt und Oppositionelle erhalten keinen Zutritt zu den Sportstätten.