Neue Steuern ab heute

Am Montag hat der Nationalrat mit den Stimmen der Regierung diverse Steuer-Änderungen beschlossen. Das bedeutet finanzielle Mehrbelastungen für viele, die Regierung erwartet allein heuer Mehreinnahmen von 770 Millionen Euro. In Kraft treten die Änderungen heute.

Morgenjournal, 1.3.2014

Nova trifft Autofahrer

Die neuen Steuern beziehungsweise Steuererhöhungen treffen Autofahrer, Raucher, Sekttrinker und Unternehmen. Beschlossen wurden sie mit den Stimmen der Regierung, die Opposition war dagegen.

Und das sind die Änderungen, die Konsumenten betreffen:

Auto-Käufer werden zur Kasse gebeten, indem die Normverbrauchsabgabe neu gestaltet wird. Künftig stellt die Berechnung auf den CO2-Ausstoß ab. Bei ausstoßreichen Fahrzeigen, kommt es zu deutlichen Mehrbelastungen. Maximal beträgt die NoVA künftig 32 Prozent des Kaufpreises.

Alle Autofahrer müssen künftig mehr bezahlen, weil die motorbezogene Versicherungssteuer erhöht wird. Je leistungsstärker ein Auto ist, desto mehr muss bezahlt werden.

Zigaretten und Sekt

Raucher müssen künftig ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Die Tabaksteuer wird erhöht, womit die Zigarettenpreise demnächst in einem ersten Schritt um 15 Cent steigen dürften.

Rechtzeitig noch in der Ballsaison wird zudem die Schaumweinsteuer erhöht. Sekt wird dadurch wohl um knapp einen Euro pro Flasche teurer. Erhöht wird auch die Alkoholsteuer, die bei gebrannten Getränken, also Schnaps, anfällt.

Banken und GmbH

Auch für Banken und Unternehmen hat sich die Regierung Verschlechterungen einfallen lassen: Die Bankenabgabe wird von 25 auf 45 Prozent angehoben. Als Bemessungsgrundlage wird künftig die Bilanzsumme herangezogen. Allerdings soll diese Abgabe bis 2017 befristet bleiben.

Unternehmen können Gehälter, die bisher unbeschränkt steuerlich absetzbar waren, nur noch bis zu einer Summe von einer halben Million Euro als Betriebskosten absetzen.

Die GmbH-Reform und die Gewinnfreibeträge sind verwässert worden. Gewinnfreibeträge sollen nicht mehr gelten, wenn in Wertpapiere investiert wird. Nur Wohnbaudarlehen können weiterhin steuerbegünstigt gekauft werden. Bei der GmbH-reform bleibt es nun doch bei 10.000 Euro Stammkapital, allerdings müssen es Neugründer innerhalb von zehn Jahren auf 35.000 aufstocken.

Für die Gruppenbesteuerung werden künftig nur mehr solche ausländische Körperschaften als Mitglieder anerkannt, wenn sie in einem Staat ansässig sind, mit dem Österreich umfassende Amtshilfe vereinbart hat.

Golden Handshakes

Dazu werden die steuerlichen Begünstigungen für so genannte "Golden Handshakes" eingeschränkt. Lediglich bei Kündigungsentschädigungen bleiben die steuerlichen Begünstigungen.

Insgesamt sollen die Steuer-Mehreinnahmen laut der Regierung dazu beitragen, das strukturelle Nulldefizit 2016 zu erreichen. Für heuer werden 770 Millionen Euro an Zusatzeinnahmen erwartet. Ab nächstem Jahr sollen es jährlich rund 1,2 Milliarden Euro sein.