Burgtheater: Jetzt wird Hartmann geprüft
Die erste Amtshandlung des neuen Kulturministers Josef Ostermayer (SPÖ) könnte brisanter nicht sein. Ostermayer hat mehrere Rechtsgutachten veranlasst, um die Verantwortung von Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann in der Finanzaffäre zu prüfen. Mögliche Konsequenzen für Hartmann sind nicht ausgeschlossen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 3.3.2014
Vier-Augen-Prinzip verletzt?
Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann und die ehemalige kaufmännische Direktorin Silvia Stantejsky hätten das Vieraugenprinzip verletzt, lautet die Kritik im Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. So habe Hartmann seit Beginn seiner Amtszeit weder Rechnungsbelege noch Schauspielerverträge gegengezeichnet.
Gesetzlich wäre er aber dazu verpflichtet gewesen, denn die Verantwortung der Geschäftsführung liegt nicht nur in der kaufmännischen, sondern auch in der künstlerischen Direktion, also auch bei Hartmann. Kulturminister Ostermayer will mithilfe der Rechtsgutachten überprüfen lassen, ob und inwiefern auch Hartmann für den finanziellen Schaden am Burgtheater Rechenschaft gezogen werden kann.
Hartmann selbst wies bisher jegliche Verantwortung diesbezüglich zurück und berief sich stets auf seine rein künstlerische Funktion.
Ergebnisse bis Mitte März
Außerdem soll geprüft werden, ob nicht auch die Wirtschaftsprüfungskanzlei KPMG Verantwortung für den finanziellen Schaden des Burgtheaters mitträgt. Bisher wurde nur die ehemalige kaufmännische Direktorin Silvia Stantejsky direkt für den finanziellen Schaden verantwortlich gemacht. Bis Mitte März sollen die Ergebnisse der Gutachten vorliegen.