Krim: Kerry trifft Lawrow - noch kein Durchbruch

Die Krisendiplomatie in Sachen Ukraine findet auf gleich mehreren Schausplätzen statt. Seit heute Mittag stand Paris im Zentrum: Bei einer langfristig angesetzten Libanon-Konferenz trafen westliche Außenminister, einschließlich US-Außenminister John Kerry, ihren russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Sie versuchten in zahlreichen Gesprächen am Rande der Konferenz, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen.

John Kerry

(c) Langsdon, EPA

Abendjournal, 5.3.2014

Aus Paris berichtet

Außenminister wollen direktes Gespräch anbahnen

Im Konflikt um die Ukraine versuchten die westlichen Staaten heute, direkte Gespräche zwischen Russland und der Übergangsregierung in Kiew anzubahnen. In Paris hatten sich anlässlich einer bereits lange geplanten Libanon-Hilfskonferenz die Außenminister von zehn Staaten getroffen, unter ihnen US-Außenminister John Kerry, der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der französische Laurent Fabius und der britische William Hague.

Kerry traf erstmals seit der Eskalation auf der ukrainischen Halbinsel Krim direkt mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow zu bilateralen Gesprächen zusammen.

Kein Lawrow-Treffen mit ukrainischem Außenminister

Lawrow weigerte sich nach Angaben ukrainischer Diplomaten aber, den ukrainischen Übergangs-Außenminister Andrej Deschtschyzja zu treffen, der sich ebenfalls in Paris aufhielt, die Stadt mittlerweile aber wieder verlassen hat.

Unklar ist, ob der von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel lancierte Versuch, noch heute eine internationale Kontaktgruppe zur Lösung der Krise in der Ukraine auf die Beine zu stellen, Chancen auf Erfolg hat. Diese Kontaktgruppe soll direkte Gespräche zwischen allen Beteiligten ermöglichen - als vielleicht letzter Versuch, EU-Sanktionen gegenüber Russland zu verhindern. (APA/red)