200 Millionen Euro Steuergeld für Inserate

Öffentliche Stellen haben im Jahr 2013 insgesamt 200 Millionen Euro für Inserate ausgegeben. Das haben die Meldungen bei der Medienbehörde KommAustria ergeben, die seit eineinhalb Jahren nach dem Medientransparenzgesetz vorgeschrieben sind. Im vierten Quartal betrugen die Inseratenausgaben 55 Millionen Euro, Spitzenreiter war wie in allen Quartalen zuvor die Gemeinde Wien.

Abendjournal, 17.3.2014

Bundeskanzleramt gab am meisten aus

Mit den 200 Millionen Euro liegt erstmals das Inseratenvolumen für ein gesamtes Jahr vor. Zum Vergleich: die Presseförderung beträgt derzeit elf Millionen Euro im Jahr. Das ist ein Zwanzigstel der öffentlichen Ausgaben für Inserate, die de facto sogar noch höher liegen dürften, denn die immer beliebteren Zeitungsbeilagen unterliegen nicht dem Transparenzgesetz.

Mit fast zehn Millionen Euro hat die Gemeinde Wien im vierten Quartal 2013 wieder am meisten für Inserate ausgegeben, auf Bundesebene führt das Bundeskanzleramt mit gut 700.000 Euro. Die größten Brocken der Inseratengelder gingen an die Boulevardpresse, sprich "Kronen Zeitung" sowie die Gratisblätter "Heute" und "Österreich".

Spitzenreiter mit 6,5 Millionen Euro war aber der ORF, der andererseits wieder für 3,6 Millionen Euro in Zeitungen inseriert hat.