Krim-Krise: Bereits zwei tote Soldaten

Die Krim-Krise hat sich seit gestern Abend gefährlich zugespitzt. Nach dem Tod eines ukrainischen Soldaten sei die militärische Phase des Konflikts erreicht, heißt es aus Kiew. Moskau verweist darauf, dass auch ein prorussischer Soldat getötet worden sei und spricht von gezielten Provokationen. Nur kurz zuvor hat Russlands Präsident Putin die Annexion der ukrainischen Halbinsel mit seiner Unterschrift besiegelt.

Ukrainische Soldaten deuten nach links

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Morgenjournal, 19.3.2014

Hintergründe unklar

Bei den Kämpfen um eine ukrainische Militärbasis am Dienstag auf der Halbinsel Krim ist laut Angaben der pro-russischen Krim-Polizei auch ein Mitglied der "Selbstverteidigungskräfte" getötet worden. Nicht identifizierte Schützen hätten sowohl den ukrainischen Soldaten als auch den Milizionär erschossen, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax eine Polizeisprecherin.

Das Verteidigungsministerium in Kiew hatte zuvor den Tod eines ihrer auf der Krim stationierten Soldaten vermeldet und erklärt, ein weiterer sei bei dem Angriff auf den Stützpunkt in Simferopol verletzt worden. Darüber, wer hinter der Attacke steckt, gab es widersprüchliche Angaben. Kiew machte umgehend russische Soldaten verantwortlich und erklärte, die Militärbasis sei vollständig von pro-russischen Einheiten besetzt. Augenzeugen erklärten hingegen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, die Angreifer seien nicht als russische Soldaten zu erkennen gewesen.

Internationale Proteste

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat unterdessen den Anschluss der ukrainischen Halbinsel Krim an Russland verurteilt. Die Annexion der Krim sei illegal und rechtswidrig. US-Außenminister John Kerry strebt in der Krim-Krise nach eigenen Angaben weiter nach einer diplomatischen Lösung. "Unsere Hoffnung ist, dass wir einen Ausweg finden können", sagte er am Dienstag vor Studenten in Washington. Allerdings habe ihn die Rede an die Nation des russischen Präsidenten Wladimir Putin überrascht und enttäuscht.

Putin hatte am Dienstag einen Vertrag zur Eingliederung der ukrainischen Halbinsel Krim in die Russische Föderation unterzeichnet. In einer Rede bezeichnete er die Krim als "untrennbaren" Teil Russlands und warf dem Westen vor, sich in der Ukraine-Krise "unverantwortlich" verhalten zu haben. Putin versicherte zugleich, "keine Spaltung der Ukraine" anzustreben. (Text: APA, Red.)