Krim-Krise: Kapitalflucht aus Russland

Die Krise rund um die Krim führt dazu, dass Investoren viel Geld aus Russland abziehen. Das gibt man auch im russischen Wirtschaftsministerium zu. Im ersten Quartal waren es 70 Milliarden Dollar - zum Vergleich: Voriges Jahr - also im Verlauf des gesamten Jahres - waren es 63 Milliarden.

Morgenjournal, 26.3.2014

Angst vor Wirtschaftssanktionen

Wenn so viel Kapital abgezogen wird, bedeutet das, dass die Zinsen steigen. Russland hat außerdem schon wieder eine Auktion von Staatsanleihen abgesagt, weil - so begründet es das Finanzministerium - die Markt-Bedingungen unvorteilhaft sind. Allerdings kann Russland auf jeden Fall bis Mitte des Jahres ohne frisches Geld vom Kapitalmarkt auskommen, sagen Analysten.

Der Grund für die Kapitalflucht ist die Angst vor Wirtschaftssanktionen - die würden Russland hart treffen, weil 15 Prozent der Wirtschaftsleistung durch Ausfuhren in die EU zustande kommen, umgekehrt - also von der EU nach Russland - geht es um ca. ein Prozent.

Wenig bemerkt man von der Krim-Krise derzeit an den internationalen Börsen. Denn momentan schaut es wieder nach leichter Entspannung aus, in Frankfurt, London, Wien ging es gestern bergauf. Deutlich war das Plus auch in New York an der Wallstreet: Da war es vor allem der neue Index, der die überraschend gute Stimmung in Sachen Konsum anzeigt: Fröhliche Verbraucher machen Börsen glücklich, heißt da heute die Schlagzeile - denn der Konsum macht 70 Prozent der US-Wirtschaftsleistung aus.