Afghanistan-Wahl begonnen

In Afghanistan haben vor mehr als zwei Stunden die Wahllokale geöffnet. Präsident Harmid Karzai darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten, 12 Millionen Menschen sind aufgerufen seinen Nachfolger zu wählen. Die Taliban haben mit Anschlägen gedroht, trotzdem zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab.

Morgenjournal, 5.4.2014

Erster demokratischer Machtwechsel

Um einen ganzen Häuserblock stehen Wähler in Kabul an, um ihre Stimme abgeben zu können. Ahmed Parwez ist schon Stunden vor Öffnung des Wahllokals hier gewesen: Ich werde meine Stimme abgeben, ich fürchte mich nicht vor den Taliban.

Insgesamt 400.000 Mann von Armee und Polizei sind landesweit im Einsatz. Überall sind schwerbewaffnete Soldaten zu sehen. Der Polizeichef von Kabul General Mohammad Zahir Zahir: Wir versuchen alles um die Sicherheit zu gewährleisten. Wenn es Angriffe gibt sind wir in der Lage die Bedrohung so schnell wie möglich auszuschalten.

Von den 8 Präsidentschaftskandidaten haben 3 realistische Chancen: Der langjähriger Rivale von Präsident Karzai Abdullah Abdullah, der Wirtschaftsexperte Ashraf Ghani und der frühere Außenminister Salmai Rassul. Sollte keiner von ihnen mehr als 50 Prozent erreichen findet am 28 Mai eine Stichwahl statt.

Die heutigen Wahlen markieren den ersten demokratischen Machtwechsel in der Geschichte Afghanistans. Die Menschen scheinen sich durch die Terrordrohungen der Taliban nicht von ihrem demokratischen Wahlrecht abhalten zu lassen, Beobachter warnen allerdings auch vor Wahlbetrug.