Lage in Ostukraine spitzt sich zu - Schuld-Zuweisungen im Sicherheitsrat

Russland hat eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrats zum Thema Ukraine einberufen und dabei die Regierung in Kiew zur Zurückhaltung in der Ostukraine aufgefordert. Die anderen Mitglieder des Sicherheitsrates sehen die Verantwortung für die Eskalation bei Russland. Und in der Ukraine selbst läuft das Ultimatum Kiews an die Unruhestifter ab, ohne dass sich etwas bewegt hätte.

Der UN-Sicherheitsrat

(c) EPA,JASON SZENES

Morgenjournal, 14.4.2014

Russland: "Friedliche Selbstbestimmung"

Schlagabtausch heute in der Nacht im UNO-Sicherheitsrat in New York: Der russische UNO-Botschafter spricht zuerst: "Die Bevölkerung im Südosten der Ukraine möchte über ihre Situation selbst bestimmen. In einer friedliche Art und Weise. Das allerdings wird nicht zugelassen. Im Gegenteil, sie werden mit drakonischen Anti-Terror-Maßnahmen bedroht."

Wie auf der Krim

Für den britischen UNO-Botschafter hingegen ist klar, wer für die Eskalation der Situation verantwortlich ist: "Wir haben am Wochenende alle die Bilder aus der Ukraine gesehen. Gut ausgerüstete Einheiten, die idente Uniformen ohne Abzeichen tragen, führen koordinierte Schläge gegen Einrichtungen der Ukraine durch. Das kennen wir nur zu gut. Nur Wochen nachdem Russland die Krim illegal besetzt hat, ist das die gleiche Verhaltensweise wie damals. Russland mischt sich wieder direkt in der Ukraine ein."

Für Stefen Pifer, den Direktor des Washingtoner Brooking Institutes und früher US-Botschafter in der Ukraine, sind die Ziele Russlands klar: "Das grundsätzliche Ziel der Russen, schon seit Wochen, ist es, die Ukraine und die Regierung in Kiew zu destabilisieren. Denn die Russen wollen nicht, dass die Ukraine sich an die EU annähert."

Regierung kündigt Eingreifen an

In der Ukraine selbst bleibt die Lage angespannt und unübersichtlich. In der Nacht haben jene, die Gebäude von Polizei uns Sicherheitskräften besetzt halten, keine Anstalten gemacht, aufzugeben. Gleichzeitig kündigt die ukrainische Regierung an, dass die Armee in der Früh einschreiten wird, wenn sich die pro-russischen Demonstranten nicht aus den Gebäuden zurückziehen.