Weiter Debatte über Sparkurs bei Bildung

Das Tauziehen um die Bildungseinsparungen geht weiter: Nachdem sich heute nach den Landeshauptleuten auch SPÖ-Abgeordnete sehr kritisch darüber geäußert haben, kann sich jetzt auch die ÖVP-Bildungssprecherin noch Umschichtungen im Budget vorstellen. SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder versucht die Höhe der geplanten Einsparungen zu relativieren.

Abendjournal, 17.4.2014

Mehr Kontrolle und Effizienz

Knapp 60 Millionen muss heuer das Unterrichtsministerium einsparen, SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder versucht diese Zahl zurechtzurücken: "Wir haben acht Milliarden Bildungsbudget in Österreich, und was jetzt diskutiert wird, ist ein ganz kleiner Teil."

Abwehren will Schieder den erneuten Versuch der Verländerung des Schulsystems durch ÖVP-Landeshauptleute, vielmehr sollte der Bund eine stärkere Kontrolle der Kosten für die Landeslehrer durchsetzen: "Allein mit mehr Controlling und Zielsteuerung wäre schon ein Gutteil der Einsparung nur durch Effizienzgewinn und nicht durch weniger Lehrer in den Klassen möglich."

Unterstützung für Heinisch-Hosek

Zur Kritik aus den eigenen Reihen an den Bildungskürzungen - unter den SPÖ-Abgeordneten ist ja etwa von Zukunftsraub die Rede und von Widerstand dagegen - sagt Schieder: "Die Bildungsministerin hat in ihrem Kampf um das bessere Bildungssystem die volle Unterstützung des SPÖ-Klubs."

Einsparpotenzial sieht der SPÖ-Klubobmann bei den Kleinstschulen, die nur aus Sicht der Länder erhalten würden, weil sie sie nicht zahlen müssten. Schieder spricht sich auch für mehr Schulautonomie aus, dadurch könne man mehr Qualität vor Ort sicherstellen.

Umschichtungen im Budget?

Genau das, also die Schulautonomie, sehen hingegen die Gymnasialdirektoren in Gefahr. Die Kürzungen, so der Sprecher der AHS-Direktoren, Wilhelm Zillner, seien eine "pädagogische Katastrophe".

Von der ÖVP hat sich heute Bildungssprecherin Brigitte Jank zu Wort gemeldet: "Grundsätzlich habe ich schon Verständnis für diesen Unmut, der sich da jetzt auftut." Jank kann sich noch Umschichtungen im Budget vorstellen. Aus dem Büro des Finanzministers heißt es hingegen, die Ministerien seien für die Einsparungen selbst verantwortlich.