Steuerlast statt Steuerreform

Das Budget muss saniert werden und da ist für die geforderte Steuerreform, die am Ersten Mai die Sozialdemokraten beherrscht hat, aus Sicht des Finanzministers kein Platz. Im Gegenteil: die Arbeitnehmer tragen die Hauptlast der Sanierung durch ihre Steuern und ihre Lohnnebenkosten. Und in den nächsten Jahren wird die Besteuerung der Arbeitseinkommen auch weiter steigen. Ein Blick auf die Verteilung der Steuerlasten.

Mittagsjournal, 2.5.2014

Schon mehr Lohn- als Umsatzsteuer

Die Steuereinnahmen werden von gut 76 Milliarden Euro 2013 auf mehr als 91 Milliarden 2018 steigen, rechnet das Finanzministerium - ein Plus von fast 20 Prozent in fünf Jahren. Ausgerechnet bei den Steuern auf Arbeit steigt die Belastung noch viel drastischer: fast 30 Prozent sind es bei der Lohnsteuer, rund 28 Prozent bei der Einkommensteuer - weil die kalte Progression seit der Steuerreform 2009 ungebremst zuschlägt und Lohnerhöhungen wegfrisst.

Die Lohnsteuereinnahmen werden mit 26 Milliarden Euro schon heuer die Einnahmen aus der Umsatzsteuer leicht übersteigen, die bisher stets der größte Einnahmenposten war. 2018 wird die Lohnsteuer mit 32 Milliarden Euro schon gut drei Milliarden mehr bringen als die Umsatzsteuer.

Plus 20 Prozent

Der Zuwachs bei Körperschafts- und Kapitalertragssteuer liegt bei 20 Prozent, das ist das durchschnittliche Einnahmenplus. Auch die Überweisungen an Länder und Gemeinden steigen in diesem Ausmaß auf 33 Milliarden Euro. Der EU-Beitrag wächst vergleichsweise bescheiden um gut vier Prozent auf 3,1 Milliarden Euro.