Ukraine: Europas Gasversorgung in Gefahr

Die Ukrainekrise könnte auch zu Engpässen bei den Erdgaslieferungen von Russland nach Europa führen. Moskau hat der Ukraine bisher Preisnachlässe für Erdgas gewährt, verlangt jetzt aber Nachzahlungen in der Höhe von dreieinhalb Milliarden Dollar und droht, den Gashahn zuzudrehen. Daher hat EU-Energiekommissar Günther Öttinger heute die Energieminister Russlands und der Ukraine zu einem Gipfeltreffen nach Warschau eingeladen.

Abendjournal, 2.5.2014

Garantie nur bis Ende Mai

Die EU sehe den Streit zwischen Russland und der Ukraine um ukrainische Gasschulden mit großer Sorge. Denn dadurch sei die Versorgungssicherheit mit Erdgas in Europa nicht mehr gewährleistet, sagt EU-Energiekommissar Günther Öttinger heute in Warschau.

Der russische Energieminister Alexander Nowak hat Öttinger heute zugesichert, dass bis Ende Mai ununterbrochen Gas nach Europa geliefert wird. Gazprom und auch die ukrainischen Firmen wollten ihre Lieferverpflichtungen erfüllen, doch garantieren könne man das nicht, räumt Öttinger ein.

Ab Juni hat Russland der Ukraine dann mit einer Drosselung der Gaslieferungen gedroht, sollte die Regierung in Kiew keine Vorauszahlung leisten. Die Ukraine schulde schon jetzt Russland 3,5 Milliarden Dollar, sagt der russische Energieminister Nowak. Daher appelliert Öttinger an alle Beteiligten: der gute Wille aller, den Gassektor nicht eskalieren zu lassen, war erkennbar.

Noch zweimal will Öttinger im Mai mit seinen Kollegen aus Moskau und Kiew zusammenkommen.