Regierungs-Offensive in der Ostukraine

Ukrainische Regierungstruppen haben einen Angriff auf die prorussischen Milizen bei den Städten Slawjansk und Kramatorsk im Osten des Landes begonnen. Dabei schossen die Separatisten zwei Kampfhubschrauber ab, die Piloten sind tot. All das bestätigte heute die Regierung in Kiew. Unterdessen werden die OSZE-Beobachter weiter in der Ostukraine festgehalten.

Panzer in der Ukraine

(c) Pilipey, EPA

Mittagsjournal, 2.5.2014

"Anti-Terror-Einsatz"

Einheiten von Armee, Nationalgarde und Innenministerium hätten mehrere Kontrollpunkte der Separatisten unter ihre Kontrolle gebracht, schrieb Innenminister Arsen Awakow am Freitag Freitag über das soziale Netzwerk Facebook. Awakow forderte alle Bürger in dem Gebiet des "Anti-Terror-Einsatzes" auf, ihre Häuser nicht zu verlassen und von den Fenstern fernzubleiben. Das Verteidigungsministerium in Kiew räumte den Verlust von zwei Hubschraubern und den Tod der beiden Piloten ein. Separatisten hätten mit tragbaren Flugabwehrgeschützen auf die Hubschrauber gefeuert. Das beweise, dass es sich bei den moskautreuen Kräften nicht um friedliche Demonstranten handle, sondern um gut ausgerüstete Terrorgruppen, betonte das Ministerium.

OSZE-Beobachter weiter gefangen

Awakow forderte außerdem via Facebook die prorussischen Aktivisten zur Freilassung ihrer Geiseln aufgefordert, darunter vier Deutsche. Die Separatisten halten die OSZE-Beobachter seit einer Woche fest. Ein Sprecher der Separatisten sagte, sie seien an einen unbekannten Ort außerhalb der Kampfzone gebracht worden.

Die OSZE-Beobachter waren auch Thema eines Treffens des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier mit dem Schweizer Bundespräsidenten Didier Burkhalter in Bern. Burkhalter hat derzeit den Vorsitz in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE).

Putin: "Strafaktion ist Verbrechen"

Der russische Präsident Wladimir Putin wirft der ukrainischen Regierung vor, mit dem Einsatz gegen moskautreue Aktivisten die "letzte Hoffnung" auf die Umsetzung des Genfer Abkommens zu zerstören. Die Führung in Kiew habe in den Kampfmodus geschaltet und greife friedliche Siedlungen an, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow. Er sprach von einer "Strafaktion" der Regierungstruppen. Putin habe gewarnt, eine solche Operation sei ein Verbrechen. "Leider bestärkt die Entwicklung seine Einschätzung völlig", sagte Peskow.