Ukraine: Regierungsoffensive ohne Erfolg
In der Ostukraine haben die prorussischen Separatisten nach eigenen Angaben zentrale Gebäude in großen Städten wieder unter ihrer Kontrolle. Auch in Odessa stürmten prorussische Kräfte am Sonntag die Polizeizentrale. Nun wird die Lage als ruhig beschrieben, die Gefechte seien am Abend vorübergehend eingestellt worden.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 5.5.2014
Separatisten widersprechen Kiew
"Wir haben die Verwaltungsgebäude in den entscheidenden regionalen Zentren eingenommen", sagte der Anführer der selbst ernannten Volksmiliz, Miroslaw Rudenko, am Sonntag der Agentur Interfax. Neben Donezk und Slawjansk seien auch in Kramatorsk die wichtigsten Gebäude in den Händen der Separatisten. Dagegen teilte die Regierung in Kiew am Morgen mitgeteilt, die Streitkräfte hätten die Ordnung in Kramatorsk nördlich von Donezk wieder hergestellt. Die Agentur Ria Nowosti hingegen meldete, in Kramatorsk sei die Zentrale des Inlandsgeheimdienstes SBU in Flammen aufgegangen.
Zweite Genfer Konferenz?
Unterdessen forderte der russische Präsident Wladimir Putin in einem Telefonat mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel laut Kreml einen Dialog der Konfliktparteien in der Ukraine. Putin bekräftigte seine Haltung, wonach die prowestliche Führung in Kiew dringend das Gespräch mit den moskautreuen Protestführern im Südosten des Landes suchen müsse.
Dem deutsche Außenminister Steinmeier zufolge brauche es eine zweite Genfer Konferenz. Die ursprünglichen Vereinbarungen der USA, Russlands, der Ukraine und der EU - darunter Gewaltverzicht und Entwaffnung aller illegal Bewaffneten - sind bisher nicht umgesetzt worden. Es sei daher nötig, "dass man dem ersten Genfer Treffen jetzt ein zweites Genfer Treffen folgen lässt, in dem endlich klare Verabredungen getroffen werden".
Am Mittwoch reist der Vorsitzende der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Didier Burkhalter, nach Moskau. Die acht OSZE-Militärbeobachter wurden erst vergangenen Samstag nach acht Tagen Geiselhaft von den prorussischen Milizen freigelassen. (Text: APA, Red.)