Polizei rechtfertigt Einsatz bei Demo

Nach den Ausschreitungen bei Demonstrationen am Samstag in Wien hagelt es vonseiten der linken Gruppierungen Kritik an der Wiener Polizei. Eine schwangere Frau soll von Polizisten niedergestoßen worden sein und ihr Kind verloren haben. Im Internet zeigen Videos und Fotos Gewalt auch von Seiten der Polizei. Die rechtfertigt sich nun damit, dass die Gewalt der Demonstranten so groß gewesen sei.

Mittagsjournal, 19.5.2014

Polizei "massiv attackiert"

Nach dem Akademikerball wieder eine Demo links gegen rechts, die eskaliert und mit 38 vorläufigen Festnahmen endet. Die Offensive gegen rechts demonstriert gegen die sogenannten Identitären. Als die rechte Kundgebung schon vorbei ist, kommt es zu Zusammenstößen zwischen linken Gruppen und der Polizei.

Beobachter werfen der Polizei vor, sie habe schon am Versammlungsort beim Westbahnhof gewaltsam linke Demonstranten aus der Menge geholt, um ihre Identität festzustellen. Das habe zur Eskalation beigetragen. Später allerdings sind die Polizisten selbst massiv attackiert worden - mit Steinen etwa. Auf Fotos ist ein junger Mann mit einer Steinschleuder zu sehe.

Auch Eisenteile haben Polizisten getroffen, sagt Polizeisprecher Johann Golob, seine Kollegen hätten sich nur verteidigt. "Was wir wissen ist, dass mit Stahlmuttern auf Polizisten geschossen wurde, dass auf gröbste Weise Polizeibeamte, die eine rechtmäßige Versammlung schützen wollten, attaktiert wurden." Dass prinzipiell Körperkraft angewendet werde, um sich zu verteidigen und um das Recht durchzusetzen, das müsse man jedem Menschen und der Polizei eingestehen, so Golob.

Fehlgeburt nach Polizeigewalt?

Noch am Wochenende gab es das Gerücht, dass eine schwangere Frau bei der Demonstration von der Polizei umgestoßen worden sei und dadurch eine Fehlgeburt erlitten habe. Polizeisprecher Golob kann das nicht bestätigen: "Unter Polizeibegleitung wurde sie in ein Spital gebracht und sie ist auf freiem Fuß angezeigt wegen des Verdachts der Sachbeschädigung. Im Rahmen der notwendigen Erhebungen, die wir zu diesem Fall gemacht haben, können wir bis dato kein Vorliegen einer Schwangerschaft der Betroffenen bestätigen."

Auch der Krankenanstaltenverbund bestätigt eine Schwangerschaft der Frau nicht. Die Polizei kündigt an, alle Vorwürfe zu prüfen.