Paris: Putin traf Cameron und Hollande

Es war gestern ein extrem heikles diplomatisches Ballett, am Vorabend der Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie: Russlands Präsident Vladimir Putin traf erstmals seit Ausbruch der Krise in der Ukraine wieder mit westlichen Politikern zusammen. Dabei soll es aber doch auch deutliche Worte gegeben haben.

Hollande und Putin

(c) EPA, CHRISTOPHE KARABA

Morgenjournal, 6.6.2014

Treffen am Flughafen

Der britische Premier David Cameron übermittelte dem Kremlchef nach Angaben einer Sprecherin "einige sehr klare und sehr deutliche Botschaften". Cameron habe Putin mitgeteilt, dass es aus seiner Sicht "die Chance für eine erfolgreiche, friedliche und stabile Ukraine" gebe. Besonders jetzt, da es eine Präsidentschaftswahl gegeben habe. "Aber der Status Quo, die Situation, wie sie heute ist, ist nicht akzeptabel und muss geändert werden", sagte der britische Premier nach Angaben seiner Sprecherin. Die beiden Politiker kamen auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle zusammen. Im Anschluss wurde Putin von Frankreichs Präsident François Hollande empfangen. Während es beim Zusammentreffen Cameron-Putin nach russischen Angaben keinen Händedruck der beiden Politiker gab, schüttelten sich Putin und Holland im Anschluss zu Beginn ihres Treffens im Elysee-Palast die Hand.

Auch Treffen mit Obama und Poroschenko??

Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel will heute mit Putin sprechen. Ob es am Rande der D-Day-Feierlichkeiten in der Normandie am Freitag auch zu einem Treffen des Kremlchefs mit US-Präsident Barack Obama kommen wird, war am Abend noch unklar. Nach der international scharf verurteilten Annektierung der Schwarzmeerinsel Krim durch Russland Mitte März hatte es über Monate keine Treffen führender westlicher Politiker mit Putin gegeben.

ZUr Feier in der Normandie werden 9.000 Gäste erwartet, unter ihnen mehrere hundert Veteranen sowie zwanzig Staats- und Regierungschefs wie Königin Elizabeth II., US-Präsident Obama, Russlands Präsident Putin und auch der neu gewählte Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko.