Irak: Islamisten weiter im Vormarsch

Im Irak rücken die Dschihadisten der Extremisten-Gruppe ISIS immer weiter Richtung Bagdad vor. Das Menschenrechtskommissariat der Vereinten Nationen berichtet von Massakern an der Zivilbevölkerung und von willkürlichen Hinrichtungen. Eine halbe Million Menschen sind vor den Islamisten auf der Flucht.

Abendjournal, 13.6.2014

Irakische Flüchtlinge und Soldaten

(c) APA/EPA/ALI ABBAS

Flucht aus Bagdad

Lastwagenkolonnen verlassen Bagdad Richtung Norden. An Bord junge schiitische Freiwillige, die die Islamisten der Gruppe Islamischer Staat im Irak und Syrien bekämpfen wollen. In Bagdad selbst gibt es massive Sicherheitsmaßnahmen. Die Bevölkerung rechnet seit Tagen mit einem Einmarsch der Dschihadisten. Polizei und Soldaten patrouillierten durch die Straßen, und es werden Kontrollposten aufgebaut.

Über 100 Tote

UNO-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay ist sehr besorgt. Die Berichte über getötete Zivilisten werden immer häufiger. Der Sprecher der Kommissarin erzählt von mehr als 100 Toten während der letzten Tage. Die Anzahl der Schwerverletzten wird auf über 1.000 geschätzt.

Doch nicht alle wurden von den Islamisten getötet. So habe die Armee Stadtteile von Mosul bombardiert, um die Dschihadisten zu vertreiben. Dabei wurden mindestens 30 Zivilisten getötet.

Die Islamisten der Isis Gruppe, die einen Gottesstaat im Irak und Syrien errichten wollen, weiten unterdessen ihre Kontrolle über die bereits eroberten Gebiete aus. Sie haben damit begonnen, die Grenzwälle zwischen Syrien und dem Irak niederzureißen.