Irak: Obama verspricht Hilfe gegen Islamisten
US-Präsident Barack Obama hat der irakischen Regierung Unterstützung im Kampf gegen die vorrückenden islamistischen Extremisten zugesichert. Die USA unterstützen den Irak bereits mit umfangreichen Waffenlieferungen und Geheimdienstinformationen. Der US-Kongress berät derzeit über weitere Hilfen im Umfang von einer Milliarde US-Dollar.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 13.6.2014
Ändert Obama seine Haltung?
"Unser Team für die nationale Sicherheit prüft alle Optionen", sagte Obama in Washington. "Ich schließe nichts aus." Der Irak benötige "mehr Hilfe von uns und von der internationalen Gemeinschaft", fügte der Präsident hinzu. "Wir müssen sicherstellen, dass diese Dschihadisten nicht permanent im Irak oder in Syrien Fuß fassen", betonte Obama. Die USA unterstützen den Irak bereits mit umfangreichen Waffenlieferungen und Geheimdienstinformationen. Nach Angaben des Pentagon verkaufte Washington dem irakischen Militär unter anderem Apache-Kampfhubschrauber, F-16-Kampfflugzeuge sowie Hellfire-Raketen. Der US-Kongress berät derzeit über weitere Hilfen im Umfang von einer Milliarde Dollar, darunter Humvee-Geländewagen und Flugzeuge vom Typ AT-6C Texan II. Die US-Armee bildet auch Einheiten des irakischen Militärs aus.
Nach Angaben aus Regierungskreisen in Washington befassen sich die USA derzeit zudem mit einer Bitte der irakischen Regierung, die islamistischen Kämpfer mit Drohnenangriffen zu bekämpfen. Ähnliche Anfragen aus Bagdad wurden in der Vergangenheit negativ beschieden. Angesichts der jüngsten Geländegewinne der Dschihadisten könnte Obamas Regierung ihre Haltung aber ändern.
Irak droht zu zerbrechen
Zweieinhalb Jahre nach dem Abzug der US-Truppen hatten Kämpfer der Organisation Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL) Anfang der Woche eine Offensive gestartet. Sie eroberten die nordirakische Millionenstadt Mossul und dann die gesamte Provinz Ninive sowie Teile der Provinz Kirkuk. Unter dem Druck der islamistischen Kämpfer droht der Irak zu zerbrechen. Die Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki bekam im Parlament keine Unterstützung für Notstandsmaßnahmen. Trotz der Zuspitzung der Lage verweigerten die Abgeordneten dem schiitischen Regierungschef erweiterte Befugnisse im Kampf gegen den Terror. Offiziere machten Al-Maliki sogar für die Schwäche des Widerstands gegen die Extremisten verantwortlich. (Text: APA, Red.)