Irak: Regierung beschuldigt Saudi-Arabien

Die irakische Regierung hat Saudi-Arabien heute vorgeworfen, an der gefährlichen Situation im Irak schuld zu sein. Saudi-Arabien stehe mit Geld und Hilfe hinter den sunnitischen Extremisten der ISIS, die in den vergangenen Wochen Teile des Nordirak unter ihre Kontrolle brachten.

Bewaffnete Schiiten

(c) EPA/STR

Abendjournal, 17.6.2014

USA schicken Truppen

Die saudi-arabische Regierung müsse für die Unterstützung der ISIS im Irak zur Verantwortung gezogen werden, sagte Iraks Regierungschef Nuri al Maliki heute. Saudi-Arabien dementiert allerdings. Man unterstütze sunnitische Kämpfer in Syrien, aber nicht die Islamisten der ISIS, die im Nordirak militärisch erfolgreich sind, heißt es.

Nur 60 Kilometer von der Hauptstadt Bagdad gibt es bereits Kämpfe der irakischen Armee mit der ISIS. Die USA haben beschlossen, eine kleine, aber kampfstarke Truppe nach Bagdad zu verlegen, um ihre Botschaft zu verteidigen, sollten sich die Kämpfe bis dorthin ausbreiten. An Bodentruppen, die die ISIS-Kämpfer angreifen, denkt US-Präsident Barack Obama nicht.

"Irak sollte geeint sein"

Durch den bewaffneten Konflikt könnte der Irak zerrissen werden. Kurdische Kämpfer haben den Rückzug der irakischen Armee benutzt und ihr Gebiet auf Regionen ausgeweitet, die bisher zwischen den Kurden und der Regierung in Bagdad umstritten waren. Ein Iraker sagt dazu: "Der Irak sollte ein geeintes Land sein, egal ob Norden oder Süden oder die Kurdengebiete. Die Entwicklung ist besorgniserregend, weil sie zu einem Zusammenbruch des Staates führen kann."

Der Bürgerkrieg in Syrien und die Kämpfe im Irak könnten auch nach Einschätzung von UN-Experten auf die gesamte Region übergreifen. Ein regionaler Krieg im Nahen Osten rücke immer näher, warnte etwa der Leiter der unabhängigen Syrien-Untersuchungskommission, Paulo Pinheiro, heute vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf.

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