UNO: Syrien muss C-Waffen komplett vernichten

Fast alle syrischen Chemiewaffen sind wie vereinbart vernichtet, doch noch fehlen rund 100 Tonnen, deren Abtransport sich immer wieder verzögert. Bis zum 30. Juni muss Syrien seine Chemiewaffen vollständig zur Zerstörung übergeben haben, fordert die UNO-Beauftragte. Auch die Chemiewaffenfabriken müssen noch zerstört werden.

Mittagsjournal, 18.6.2014

Stichtag 30.Juni

Schritt für Schritt wurden Syriens Chemiewaffen im vergangenen Jahr vernichtet. Mehr als 92 Prozent der Chemiewaffen wurden bereits außer Landes gebracht und zerstört. "Noch etwas über sieben Prozent der Chemikalien sind noch in Syrien und die sollen jetzt in den nächsten Tagen abgeliefert werden damit die alle vernichtet werden können", sagt Angela Kane, die Hohe Vertreterin für Abrüstungsfragen bei der UNO. Stichtag ist der 30. Juni, und der müsse eingehalten werden, so die engste Beraterin Ban Ki Moons in Abrüstungsfragen.

"Denn Anfang Juli trifft sich der Sicherheitsrat wieder und das wird eine schwierige Beratung werden, wenn das Material nicht zu dem Zeitpunkt außer Landes geschafft ist." Angela Kane glaubt daran, dass die letzten Chemikalien noch bis Ende des Monats aus Syrien gebracht werden können. "Die Chancen sind sehr groß. Es wird noch überlegt, ob es auf dem Landweg passieren soll oder ob es auf Flugzeuge verladen wird. Das sind Gespräche, die momentan mit der syrischen Regierung geführt werden."

Auch Fabriken zerstören

Wie sehr vertraut Angela Kane darauf, dass Syrien dann tatsächlich chemiewaffen-frei ist? "Ich finde schon, dass das eine erfolgreiche Wendung war, dass es nach den Vorfällen im Vorjahr, wo wir von der UNO-Mission feststellten, dass Senfgas verwendet wurde und Menschen getötet wurden, ein erstaunlicher Sprung nach vorn ist, dass man sagt, Syrien hat freiwillig seine Chemiewaffen aufgegeben, und auch dass Syrien erklärt hat, der Chemiewaffen-Konvention beizutreten."

Doch was ist mit den Produktionsstätten? Syrien hat sich bisher geweigert, die meisten Produktionsstätten für Chemiewaffen zu zerstören. Syriens Argument: Die Gebäude können jetzt für andere Zwecke verwendet werden. Angela Kane beharrt: "Die Produktionsstätten müssen vernichtet werden. Dazu haben sich die Syrer verpflichtet, als sie der Konvention beigetreten sind", so die klare Forderung der höchsten UNO Beamtin in Sachen Abrüstung.

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