Japan ändert Verfassung

Peking kommt auch außenpolitisch unter Druck. Der große Rivale Japan, mit dem man sich rund um eine Inselgruppe und die Vormachtstellung einen Nervenkrieg im Pazifik liefert, hat heute seine Nachkriegsverfassung geändert: Dem Militär werden Auslandseinsätze erlaubt. Ein Bruch mit der langen pazifistischen Tradition - ist China der Hauptadressat?

Mittagsjournal, 1.7.2014

Aus Japan,

Japan weitet die Rolle seines Militärs aus. Das Regierungskabinett beschloss am Dienstag eine Neuinterpretation der pazifistischen Nachkriegsverfassung. Künftig soll Japan sich auf ein Recht auf kollektive Selbstverteidigung berufen können. Das bedeutet, dass Japan in Konflikten an der Seite von Verbündeten wie den USA kämpfen kann, selbst wenn das eigene Land nicht direkt angegriffen wird.

Dies ist eine der größten Änderungen in der Sicherheitspolitik des Landes seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt dies jedoch laut Umfragen ab. Vor dem Regierungssitz in Tokio gingen Tausende Menschen aus Protest auf die Straße. (Text: APA, Audio: ORF)