Arbeitslosigkeit steigt weiter

Trotz leichter Konjunkturerholung - die Arbeitslosigkeit in Europa bleibt auf hohem Niveau. Im EU-Schnitt beträgt die Quote 10,5 Prozent, so die Berechnung des europäischen Statistikamts. Am oberen Ende finden sich Spanien sowie Griechenland, am unteren Ende Deutschland sowie Österreich. Bei uns liegt die Quote nach EU-Standards bei 4,7 Prozent. Der Wert mag der niedrigste in der Union sein, die Zahl der Arbeitslosen zeigt hierzulande dennoch nach oben.

Frauenbeine und Schattenspiele

(c) ORF/NIKOLAUS MEINHART

Abendjournal, 1.7.2014

Monat für Monat weist die Statistik ein weiteres Plus aus. Die Ursache ist dieselbe. Das schwache Wirtschaftswachstum und mehr Menschen, die eine Beschäftigung suchen, treiben die Quote nach oben. Im Vergleich zum Vorjahr waren im Juni an die 355.000 Menschen beim Arbeitsmarktservice AMS gemeldet - Schulungsteilnehmer inklusive. Das entspricht einer Zunahme von 40.000 oder fast 13 Prozent. Betroffen sind alle Gruppen, Branchen und Bundesländer. Besonders in Ostösterreich spüren all jene die Entwicklung, die schlecht ausgebildet und älter sind sowie ausländische Wurzeln haben. AMS Vorstand Johannes Kopf: der besser qualifizierte Neuzuwanderer verdrängt den schlechter qualifizierten
früher Zugewanderten.

Kopf rechnet damit, dass sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt frühestens Ende des kommenden Jahres entspannt. Etwas optimistischer zeigt sich Sozialminister Rudolf Hundstorfer im Ö1 Mittagsjournal. Neben weiteren Qualifizierungsmaßnahmen setzt er darauf, dass der Konsum nach einer Steuersenkung dem Wachstum nutzt und so Jobs entstehen.

Im Blick hat die Regierung vor allem zwei Gruppen - zum einen jene, die Gefahr laufen auf Dauer keine Stelle mehr zu bekommen. Als Herausforderung Nummer zwei gilt die Jugendarbeitslosigkeit. Die Quote steigt auf 8,9 Prozent, sie bleibt jedoch der zweitniedrigste Wert in der EU