USA-Afrika-Gipfel im Schatten von Ebola
US-Präsident Barack Obama hat zu einem USA-Afrika-Gipfel nach Washington geladen. Im Mittelpunkt stehen die Handelsbeziehungen: Die USA wollen Afrika und seine Rohstoffe nicht allein China überlassen. Allerdings könnte die Ebola-Epidemie die Tagesordnung durcheinander bringen. Die US-Regierung hat angekündigt, die Gäste aus Afrika würden gründlich untersucht. Überhaupt ist Sicherheit ein großes Thema.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 5.8.2014
Investoren und Staatschefs
In Washington herrscht diese Woche der Ausnahmezustand. An die 50 Staats- und Regierungschefs aus Afrika werden mit allen protokollarischen Ehren empfangen. Da die Konferenz in mehreren Gebäuden über die Innenstadt verteilt stattfindet, ist das Verkehrschaos enorm. Immer wieder wird der Verkehr angehalten, wenn ein Staatschef von einem Veranstaltungsort zum nächsten wechselt. Die Behörden raten den Autofahrern, diese Woche, die Innenstadt komplett zu meiden.
Rajiv Shah, von der US-Entwicklungsbehörde: "Das ist ein wirklich außergewöhnliches Treffen, wir haben fast 50 afrikanische Staatschefs mit ihren Delegationen hier in Washington und - was ein bisschen untergegangen ist - wir haben auch die Chefs der größten US-Konzerne und die wichtigsten Investoren hier. Das soll unseren Unternehmen aber auch den Universitäten helfen, das Potential, das in Afrika liegt, zu entdecken."
USA hinter EU und China
Mit dieser Konferenz reagieren die Vereinigten Staaten auf den wachsenden chinesischen Einfluss in Afrika. Denn bis jetzt sind die USA nur der drittwichtigste Handelspartner der afrikanischen Wirtschaft hinter der Europäischen Union und eben China. Und so bemüht sich US-Außenminister Kerry bei der Eröffnung um gute Stimmung: "Jetzt ist die Zeit für einen besseren Austausch von Ideen und Informationen. Dieser Gipfel soll uns eine bessere Partnerschaft bringen, damit wir alle mehr Möglichkeiten haben um die dramatischen wirtschaftlichen Veränderungen in Teilen Afrikas voranzutreiben." Man wolle und werde hart arbeiten, damit mehr amerikanische Firmen in Afrika investieren, sagt Kerry: "Aufregend ist, dass zehn oder elf der weltweit am schnellsten wachsenden Wirtschaften in Afrika liegen. Das ist nicht etwas, dass sich anbahnt, sondern das passiert hier und jetzt."
Neben der Wirtschaft stehen aber auch noch andere Themen auf dem Programm. Von der Nahrungsmittelsicherheit über die Gesundheitspolitik bis zum Kampf gegen die Wilderei. Heute lädt US-Präsident Obama die afrikanischen Staats- und Regierungschefs zu einem Abendessen ins Weiße Haus ein, morgen gibt es dann Gespräche über die künftige wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie Gespräche über Sicherheitsfragen, wie etwa den Kampf gegen den Terrorismus.