US-Wirtschaftsgipfel: Hoffungsmarkt Afrika

Unter dem Titel "Investieren in die nächste Generation" hat in Washington das erste große Gipfeltreffen zwischen den USA und 50 afrikanischen Staaten begonnen. Im Vordergrund dabei stehen größere Investitionen und verbesserte Handelbeziehungen zwischen den beiden Kontinenten, mitunter bedingt durch die immer größer werdende Rolle Chinas als Handelspartner Afrikas.

Mittagsjournal, 5.8.2014

China vor den USA

Während US- Außenminister John Kerry Afrika als „Markt der Zukunft" bezeichnet, erwartet Handelsministerin Penny Pritzker Geschäfte von "mindestens 900 Millionen Dollar". Die demonstrative Sympathie der USA hat vor allem mit der Angst vor China zu tun, das mittlerweile zum größten Handelpartner der Afrikaner geworden ist. Auch für China ist Afrika nicht nur ein Fundus für Rohstoffe, sondern auch ein Hoffnungsmarkt. Bereits 2009 hat China die USA als wichtigster Partner Afrikas überholt, Nummer eins bleibt nach wie vor die EU.

Chinesische Firmen sichern sich neben Rohstoffen wie Öl und Kupfer auch Ackerland für die Lebensmittelproduktion. An strategisch wichtigen Punkten wird seitens Chinas immer mehr in den Ausbau der Infrastruktur investiert, zunehmend mehr Flughäfen, Straßen und Eisenbahnstrecken werden gebaut. Gleichzeitig wird Afrika zum immer größer werdenden Absatzmarkt für chinesische Produkte umgewandelt; verkauft werden Handys und Bier und vieles mehr - im Vorjahr lag das Handelsvolumen erstmals bei mehr als 200 Milliarden Dollar. Mehr als 2.500 chinesische Firmen sind derzeit in Afrika tätig.

China zu lange die Hauptrolle überlassen

Der frühere Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, gibt am Rande des Gipfeltreffens in einem Interview zu verstehen, die USA können es sich nicht leisten, einen Markt in der Größe von Afrika auszulassen. Zu lange hätte man zugelassen, dass China eine zu große Rolle bei Investitionen und Absätzen in Afrika übernimmt. Bloomberg unterstützt die Handelsministerin Penny Pritzker, die zu dem Treffen auch zahlreiche Vertreter von privaten Firmen eingeladen hat. Schon jetzt haben 250.000 Amerikaner Jobs, die durch die Exporte in afrikanische Länder finanziert werden - und es sollen mehr werden.

Der Gipfel sollte das erste Großereignis von vielen gemeinsamen sein, einen konkreten Deal gibt es bereits: Der US-Energieriese General Electric hat am Rande des Treffens Investitionen in der Höhe von insgesamt zwei Milliarden Dollar bis zum Jahr 2018 in Afrika angekündigt.

Probleme Afrikas auf dem Weg zur Demokratie unbestritten

Doch es geht nicht nur um Wirtschaftsgespräche, um Gesundheits- und Energiepolitik, es geht auch um den Kampf gegen Korruption und Terrorismus soll es gehen, um die Frage, wie weit afrikanische Staaten auf dem Weg zur Demokratie sind. Dass es hier Probleme gibt, sei unbestritten. Doch schlechte Menschen gäbe es eben überall auf der Welt, so Bloomberg.