Irak: Obama steht hinter Präsidenten

Der Irakische Präsident Massum hat gestern den schiitischen Politiker Al-Abadi mit der Regierungsbildung beauftragt. US-Präsident Barack Obama hat seine Nominierung als "hoffnungsvollen Schritt" bezeichnet und sich damit klar hinter Al-Abadi gestellt. Amtsinhaber Nuri al-Maliki weigert sich hingegen, sein Amt abzugeben.

Morgenjournal, 12.8.2014

"Rasch geeinte Regierung bilden!"

Obama stellte sich im Machtkampf im Irak klar hinter den designierten Ministerpräsidenten Haidar al-Abadi. Dessen Nominierung sei "ein hoffnungsvoller Schritt", sagte Obama am Montag. Amtsinhaber Nuri al-Maliki, der sich weigert, sein Amt abzugeben, erwähnte Obama dagegen mit keinem Wort. Er forderte alle politischen Fraktionen auf, die anstehenden Fragen friedlich zu lösen und eine rasche geeinte Regierung zu bilden, die alle Volksgruppen berücksichtige.

Dagegen weigert sich Maliki, die Macht abzugeben. Die Entscheidung von Präsident Fuad Masoum, Abadi mit der Regierungsbildung zu beauftragen, sei Verfassungsbruch, sagte Maliki laut der Nachrichtenseite Al-Sumeria in einer TV-Ansprache. Der einzige Kandidat für eine Regierungsbildung sei er selbst. Den USA warf er vor, bei der "Rechtsbeugung" mitzuwirken. Malaki hatte am Sonntagabend Sicherheitskräfte an wichtigen Stellen in Bagdad positionieren lassen, um seinen Machtanspruch zu untermauern.

Die USA flogen unterdessen weitere Luftangriffe gegen Dschihadisten im Nordirak. Nach offiziellen Angaben der Streitkräfte vom Montag griffen Kampfjets vier Kontrollposten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie Fahrzeuge der Extremisten nahe des Sinjar-Gebirges an. (Text:APA, Red.)