Syrien: Zehn Millionen Flüchtlinge

Drei Millionen offiziell registrierte Syrien-Flüchtlinge gibt es bereits - das syrische Flüchtlingsdrama hat damit einen neuen Rekord erreicht. Betroffen sind vor allem der Libanon, die Türkei und Jordanien. Weiters schätzt die UNO, dass mindestens 6,5 Millionen Menschen innerhalb Syriens auf der Flucht sind, mit dem Vorrücken der Kämpfer vom Islamischen Staat (IS) spitzt sich die Lage weiter zu.

Mittagsjournal, 29.8.2014

Kinder leiden

Das UNO Flüchtlingshochkommissariat spricht von der größten humanitären Notsituation der Gegenwart. Mehr als drei Millionen syrische Flüchtlinge sind derzeit in den Nachbarländern Syriens offiziell als Flüchtlinge registriert. Im Libanon machen die Flüchtlinge bereits ein Drittel der Bevölkerung aus. Sie brauchen Unterkünfte, Wasser, Gesundheitsversorgung, die Belastung für den Libanon ist enorm, sagt Sonja Sambakires von der Hilfsorganisation "Save the Children" und weist darauf hin, dass mehr als die Hälfte aller Syrienflüchtlinge Kinder sind, die zum Teil seit Jahren nicht mehr in die Schule gehen können. Im Libanon allein gibt es eine halbe Million Kinder. Nur 20 Prozent gehen in die Schule, so Sonja Sambakires.

IS verbreitet Terror

Laut UNO sind in Syrien selbst mehr als 6,5 Millionen Menschen auf der Flucht vor den Kämpfen. Die Flucht wird zunehmend schwierig. Durch das Vorrücken der Kämpfer des islamischen Staates spitzt sich das Flüchtlingsdrama in und um Syrien laut UNO weiter zu. Die Terrormiliz dehnt ihre Kontrolle in Syrien derzeit Schritt für Schritt weiter aus. Mit der Verbreitung von Angst und Schrecken, bahnen sich die radikalen Islamisten ihren Weg. In einem Video zeigen sie, wie sie syrische Soldaten in Unterhosen wie Schafe durch die Wüste treiben, dann Bilder nach der Hinrichtung. Grausame neue Videobotschaften der IS-Kämpfer kommen auch aus dem Irak. Eine Gruppe von gefangenen kurdischen Kämpfern wird vorgeführt, dann wieder eine exemplarische Hinrichtung eines Peschmergakämpfers vor der größten Moschee Mossuls.

Obama ratlos

Weltweit herrscht Ratlosigkeit darüber, wie die Terrormiliz gestoppt werden kann. "Die USA haben noch keine Strategie gegen die vorrückenden Kämpfer des Islamischen Staates", macht US Präsident Barack Obama klar. Er habe Verteidigungsminister Chuck Hagel angewiesen, eine Reihe von Optionen vorzulegen und berate intensiv mit dem US-Kongress über mögliche Schritte gegen die Terrormiliz in Syrien und im Irak.

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