EU-Außenminister überlegen zivilie Ebola-Mission

Ebola wird heute das Thema sein, das bei den Verhandlungen der EU-Außenministern in Luxemburg im Zentrum stehen wird. Die EU-Chefdiplomaten wollen auch über den Kampf gegen die dschihadistische Organisation und die Spannungen mit Russland sprechen. Aber die Koordination der Bemühungen die weitere Ausbreitung von Ebola zu stoppen stellt sich immer mehr als wichtigste Sicherheitspolitische Herausforderung heraus. Europa denkt jetzt über eine koordinierte Hilfe nach, um sich selbst zu schützen. Eine zivile EU-Mission im Kampf gegen Ebola steht beim Außenminister-Treffen in Luxemburg zur Diskussion.

Mittagsjournal, 20. Oktober 2014

Ebola sei Frage nationaler Sicherheit

Noch vor wenigen Wochen glaubten die Europäer, dass sie sich in Sicherheit wiegen könne, weil Ebola nur in Westafrika wütet. Inzwischen ist auch den reichen Staaten klar, dass sich eine solche Epidemie, wenn sie nicht gestoppt wird, rasch auf andere Teile des Planten ausbreiten kann, sagt EU-Außenpolitikbeauftragte Catherine Ashton. Dieses Problem bliebe nicht in einem bestimmten Teil des Planeten, es kann überall hin wandern. Ebola sei zu einer Frage unserer nationalen Sicherheit geworden, so Ashton.

Die Welt war auf eine solche Epidemie nicht vorbereitet, sagt Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn, wir stehen in einem Rennen mit der Zeit. Die Europäer haben gemeinsam fast eine halbe Milliarde Euro für den Kampf gegen Ebola in Westafrika aufgebracht. Aber im Krisengebiet selbst werden ihre Anstrengungen vom kleinen Kuba übertroffen, so Asselborn.

Europäische "Weißhelme" gegen Ebola

Eine gemeinsame europäische Ebola-Mission in Westafrika hat eine große Hürde zu überwinden. Das Zögern der Regierungen, einer EU-Mission Flugzeuge und andere Geräte zur Verfügung zu stellen, die man möglicherweise einmal zur Evakuierung eigener Staatsbürger brauchen könnte.

Wie die Europäer das Versäumte nachholen können, darüber hat der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sehr konkrete Vorstellungen. Steinmeiner plädiert dafür, für medizinische Notfälle eine internationale Einsatztruppe nach dem Beispiel der UNO-Friedenstruppen möglich zu machen. Sogenannte Weißhelme, nach dem Vorbild der Blauhelme der Vereinten Nationen.