Nächtliche Metaller-Einigung: +2,1 Prozent

Nach elf Stunden Verhandlung kam um ein Uhr in der Nacht die Einigung: Die etwa 120.000 Arbeiter und Angestellten der Maschinen,- und Metallwarenindustrie bekommen ab November um 2,1 Prozent mehr Lohn bzw. Gehalt. Der Abschluss der Metaller gilt traditionell als Richtwert für die Kollektivvertragsverhandlungen der anderen Branchen.

Lohnverhandler beim Händeschütteln

Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft PRO-GE und Karl Proyer, stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp und Arbeitgeber-Chefverhandler Veit Schmid-Schmidsfelden (v.l.n.r.)

APA/HERBERT PFARRHOFER

Morgenjournal, 29.10.2014

Das Ergebnis im Detail

Der Brutto-Mindestlohn im Kollektivvertrag (KV) steigt von 1.688 Euro - um ebenfalls 2,1 Prozent - auf 1.724 Euro. Auch die Lehrlinge bekommen 2,1 Prozent mehr. Die Zulagen werden um 1,7 Prozent angehoben. Damit orientiert sich das Plus bei den Gehältern und Löhnen wie in der Vergangenheit an der österreichischen Inflation von derzeit 1,7 Prozent. Die Arbeitgeber hatten in den vergangenen drei Verhandlungsrunden gefordert, sich beim Abschluss an der Inflationsrate der EU von nur 0,5 Prozent zu orientieren. Das wäre ein Novum in der österreichischen Sozialpartnerschaft gewesen und wurde auch von Wirtschaftsexperten kritisiert. Die in den Verhandlungen ebenfalls diskutierte Freizeitoption - mehr Freizeit statt mehr Geld - kommt nicht. Der neue Kollektivvertrag gilt für ein Jahr.

"Hart", "gerdae noch verkraftbar"

FMMI-Obmann Christian Knill hält den Abschluss für "gerade noch verkraftbar", wie er in der Nacht sagte. Der Abschluss gebe den Unternehmen nun Planungssicherheit, so Knill.

Spitzengewerkschafter Rainer Wimmer sprach von "harten Verhandlungen". Über die europäische Inflationsrate zu reden, sei ein Herausforderung gewesen.

Das Thema Arbeitszeitflexibilisierung, bei dem die Sozialpartner in den vergangenen Jahren keinen grünen Zweig gefunden haben, wurde in der heurigen Lohnrunde ausgeklammert. Man wolle nun die Gespräche aber wieder aufnehmen, erklärten Wimmer und Knill unisono. Der Gewerkschafter bremste allerdings und will hier "nichts überhudeln". (Text: APA, Red.)