EU-Streitthema CO2-Zertifikate

Die Europäische Union hat sich gestern nicht auf eine Reform des Handels mit CO2-Zertifikaten einigen können. Nach stundenlangen Diskussionen ist schließlich 2021 als Verhandlungsbasis für einen Reformstart festgelegt worden.

Morgenjournal, 26.3.2015

Der Handel mit CO2-Zertifikaten ist das wichtigste Instrument der Europäischen Union, um den Ausstoß von Treibhausgasen einzudämmen. Unternehmen, die umweltfreundlich produzieren oder Strom erzeugen und zugeteilte Rechte für den Ausstoß von CO2 nicht brauchen, können diese an der Börse verkaufen. Wer mehr braucht, muss hingegen zusätzliche kaufen. Wegen der Wirtschaftskrise sind seit Jahren zu viele Rechte auf dem Markt, so entsteht kaum ein Anreiz für zusätzlichen Klimaschutz. Die EU will die Zahl der ausgegebenen Zertifikate daher verringern. Wann ist eben der Streitpunkt. Polen, das auf Kohlekraftwerke setzt, will einen möglichst späten Beginn.

Wie hat der Markt auf die Verschiebung der Reform reagiert?

Die Zertifikate sind erneut billiger geworden. Sie haben um über 4 Prozent an Wert verloren. Für das Recht auf eine Tonne CO2-Ausstoß zahlt man jetzt 6,7 Euro.