Vor dem Grexit?

Die Verhandlungen mit Griechenland stehen kurz vor dem Scheitern, viele beschäftigen sich daher schon mit dem was danach kommen würde, dem Grexit, dem Austritt aus der Euro-Zone.

Morgenjournal, 19.6.2015

Für Griechenland wäre es vielleicht kurzfristig ein Befreiungsschlag, die Drachme könnte als deutlich abgewertete Währung zum Euro eingeführt werden, das ist gut für die Exporte und den Tourismus, umgekehrt würden Importe sehr teuer werden und da ist Griechenland etwa bei Energie oder Medikamenten von Ausland extrem abhängig. Außerdem würden die Menschen recht bald merken, dass die weiche Drachme wenig wert wäre und sie sich um ihr Geld wenig kaufen könnten.

Und was bedeutet ein möglicher Euro-Austritt Griechenlands für die andere Seite, die Geldgeber?

Zum einem natürlich, dass sie nichts mehr zahlen müssten, zum anderen aber auch, dass von den immensen Schulden, die Griechenland bei den Geldgebern hat, wohl auch nichts mehr zurückkommen würde. Allein um die Zahlungsfähigkeit der Banken zu erhalten sind bereits dutzende Milliarden geflossen. Die wären dann wohl auch weg.

Und - das wurde ja auch schon im Beitrag zuvor angesprochen - wenn die Banken am Montag in Griechenland tatsächlich nicht mehr aufsperren können, weil die Konten leergeräumt sind, könnte das die Schuldenverhandlungen am Sondergipfel nochmals verschärfen und den Austritt Griechenlands aus der Eurozone schon fast besiegeln.