Griechenland unterbreitet neue Vorschläge

Vor dem Sondergipfel der Eurozone hat die EU-Kommission die neuen Vorschläge Griechenlands zur Beilegung des Schuldenstreits begrüßt. Sie seien eine gute Basis für Fortschritte bei dem Treffen am Montag in Brüssel, schrieb der Kabinettschef von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, Martin Selmayr, in der Nacht bei Twitter. In Brüssel wollen zunächst die Finanzminister der Eurozone zusammenkommen, um nach Auswegen aus der Krise zu suchen.

Griechische Euromünze

APA/EPA/FEDERICO¦GAMBARINI

Morgenjournal, 22.6.2015

Tsipras sieht "endgültige Lösung"

Mit der "endgültigen Lösung" im Gepäck ist Alexis Tsipras nach Brüssel gereist - er ist schon am Sonntag in der Belgischen Hauptstadt angekommen, Montagvormittag trifft er sich mit den Spitzen-Vertretern der Gläubiger. Über die neuen Vorschläge des griechischen Premiers ist nur durchgesickert, dass er den Forderungen der Geldgeber teilweise entgegengekommen wird.

Tsipras bemüht sich um eine politische Lösung im Schuldenstreit. Die will er mit den anderen 18 Staats- und Regierungschefs der Eurozone erzielen, die am Montagabend beim Sondergipfel teilnehmen. Frankreichs Präsident Francois Hollande machte unterdessen Druck auf alle Verhandlungspartner: "Jeder Tag zählt, die Verhandlungen müssen weitergehen um Einigung zu erzielen, damit die Regeln eingehalten werden, die Institutionen einige Prinzipien geltend machen können und Griechenland die Finanzmittel bekommen kann, auf die es wartet."

Vorbereitungen zu Euro-Sondergipfel

Den Euro-Finanzministern, die den Euro-Sondergipfel vorbereiten werden, bleibt kaum Zeit um die neuen Vorschläge aus Athen zu bewerten. Schon im Vorfeld haben EU-Ratspräsident Donald Tusk und auch die deutsche Regierung die Erwartungen an den Euro-Sondergipfel gedämpft.

Entscheidend für die Entwicklungen wird eine Sitzung, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet - in Frankfurt berät die Europäische Zentralbank darüber, ob sie den griechischen Banken weitere Notkredite genehmigt. Zuletzt sind die Geldabflüsse von den griechischen Banken auf mehr als eine Milliarde Euro pro Tag gestiegen.