VW sucht neuen Chef

Der Abgas-Manipulations-Skandal bei VW entwickelt sich immer mehr zu einem Tsunami. Mittlerweile schwappt die Welle von den USA nach Europa, von VW auch auf die Modelle von Audi, Seat und Skoda. Der VW-Konzern versucht zu retten, was zu retten ist. Heute soll der Aufsichtsrat von VW über weitere Konsequenzen und einen Nachfolger für den zurückgetreten Konzern-Chef Martin Winterkorn entscheiden.

Das VW-Logo

APA/dpa/Julian Stratenschulte

Morgenjournal, 25.9.2015

Aus Wolfsburg,

Schaden für gesamte Wirtschaft

Die Hinweise verdichten sich, dass Matthias Müller neuer VW-Konzern-Chef wird. Der als gewieft geltende Taktiker fühlt sich schon länger zu Höherem berufen. Matthias Müller sagt derzeit nichts, beurteilt seinen Job als Porsche-Chef durchaus positiv, wie er vor einigen Wochen sagte.

Auf den künftigen VW-Chef wartet jedenfalls ausreichend Arbeit, wegen des Abgas-Manipulationsskandals, für VW und die gesamte deutsche Wirtschaft, sagt der oberste Wirtschaftsberater Deutschlands, Chef der Wirtschaftsweisen, Christoph Schmidt.

Volkswagen ist der wichtigste Industriekonzern von Deutschland, mit weltweit 600.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mehr als 200 Milliarden Dollar. Ein massiver Vertrauensverlust ist ein Schlag für VW, damit auch für die Autozuliefer-Industrie, möglicherweise für die gesamte deutsche Wirtschaft. Deshalb brauche es jetzt eine rasche, schonungslose Aufklärung und die notwendigen Konsequenzen.

Erste Ansätze dafür seien schon erkennbar, sagt Christoph Schmidt, Volkswirt und derzeit Vorsitzender der Wirtschaftsweisen. Heute tagt der VW-Aufsichtsrat über weitere Konsequenzen des Abgas-Manipulationsskandals.